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  • Foto: Quandt

Bauen an der Hauptstraße: So sieht Hamburgs Wohnungs-Zukunft aus

Sülldorf –

Das ist Hamburgs Wohnungs-Zukunft! Jahr für Jahr ziehen Menschen in unsere Stadt, bald werden es zwei Millionen Einwohner sein. Damit auch jeder Wohnraum findet und Grünflächen erhalten bleiben, soll vor allem an den Hauptverkehrsadern gebaut werden. Wie das aussehen könnte, wird jetzt in Altona deutlich.

Der Bezirk gilt als Treiber für den Wohnungsbau entlang der sogenannten Magistralen – und hat damit bereits vor einigen Jahren das 100 Jahre alte „Achsenkonzept“ vom einstigen Oberbaudirektor Fritz Schumacher aufgegriffen.

Hamburg: 20.000 neue Wohnungen in Altona?

Die jetzige Idee: Weil entlang der Magistralen in den 50er bis 70er Jahren oft nur ein- bis dreigeschossig gebaut wurde, könnten durch Aufstockung oder Neubau zahlreiche zusätzliche Wohnungen entstehen. Allein in Altona wurde in der Vergangenheit ein theoretisches Gesamtpotenzial von 20.000 Wohnungen genannt.

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„Das tatsächliche Wohnungsbaupotenzial hängt aber maßgeblich von den örtlichen Gegebenheiten ab, wodurch das tatsächliche Potenzial durchaus geringer ausfallen kann“, heißt es vom Bezirksamt Altona. Aber: Berechnungen anhand konkreter Entwicklungsskizzen ergab in neun Teilabschnitten der Magistralen immerhin bereits ein Potenzial von etwa 3.400 Wohnungen!

Hamburg: Wohnungsbau an Sülldorfer Landstraße

Einer dieser Abschnitte ist die Sülldorfer Landstraße. Die zentrale Einfallsroute vom Westen in die City ist im Grenzbereich der Stadtteile Sülldorf und Iserbrook durch alte Einfamilienhäuser geprägt. Der Straßenraum selbst jedoch ist trist, selbst im Frühjahr oder Sommer mag kaum jemand an der vierspurigen Fahrbahn entlang flanieren. Das soll sich ändern.

So sieht es aktuell an der Sülldorfer Landstraße aus.

So sieht es aktuell an der Sülldorfer Landstraße aus.

Foto:

Quandt

„Zahlreiche Personen und Nutzergruppen erleben tagtäglich die Magistralen Altonas, entweder auf der Durchfahrt oder im alltäglichen Quartiersleben. Sie bilden gewissermaßen die Visitenkarten der Stadt“, so Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne). Man wolle die wertvollen Grünflächen schützen und setze daher auf bauliche Innenentwicklung entlang dieser vielbefahrenen Verkehrsachsen.

Hamburg: Magistralen sollen Begegnungsorte werden

Wie das aussehen könnte, zeigt eine aktuelle Visualisierung. Zu sehen sind geklinkerte Neubauten, zum Teil mit Fassadenbegrünung. In den Erdgeschossen befinden sich Cafés oder Geschäfte, dazu gibt’s breite Fuß- und Radwege. Wichtig: Die Straße soll weiter vierspurig bleiben und auch Bestandsbauten soll es weiterhin geben, damit der Stadtteil seinen Charakter behält.

Ein Blick in die Zukunft: So könnte die Sülldorfer Landstraße einmal aussehen.

Ein Blick in die Zukunft: So könnte die Sülldorfer Landstraße einmal aussehen.

Foto:

Yellow Z /Bezirksamt Altona

„Die Magistralenentwicklung ist für uns ein gelungener Rahmen, um an geeigneten Orten die Stadt weiter zu entwickeln, mit Wohnraum, Dienstleistung und Einzelhandel“, sagt Frank Conrad, Fachamtsleiter Stadt- und Landschaftsplanung. Gleichzeitig sollen Orte der Begegnung geschaffen werden. Doch das wird dauern.

Hamburgs Magistralenkonzept ein Langzeitprojekt

Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing bezeichnete die Magistralenentwicklung unlängst als Generationenaufgabe. Laut Bezirksamt Altona ist oftmals eine Änderung des Planrechts erforderlich – schon das ist nicht in kurzer Zeit zu bewältigen. Außerdem hängt der Plan von den Grundstücksbesitzern ab.

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„So kann beispielsweise ein Investor mehrere benachbarte Grundstücke den derzeitigen Eigentümern abkaufen und gemeinsam entwickeln, einzelne Eigentümer können ihre Grundstücke aber auch in Kooperation mit den Nachbarn oder eigenständig entwickeln“, so das Bezirksamt.

Hamburg: Finanzieller Anreiz für Grundstücks-Besitzer

Auch finanziell könnte der Grundstücksverkauf für Eigentümer interessant werden: Weil Projektentwickler darauf hoffen können, deutlich mehr Wohnraum zu schaffen, könnten Eigentümer einen höheren Kaufpreis verlangen.

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Klar ist, dass der Wohnungsbau entlang der Magistralen nicht nur in Altona sondern in ganz Hamburg die Baupolitik der kommenden Jahre prägen wird, weil dort ein theoretisches Gesamtpotenzial von 100.000 Wohnungen ausgemacht worden ist. Deswegen haben sich SPD und Grüne in ihrem neuen Koalitionsvertrag darauf geeinigt, dass die Baubehörde gemeinsam mit den Bezirken einen „Masterplan Magistralen“ entwickelt.

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