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  • Die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen.
  • Foto: imago images/Sven Simon

Bau-Verzögerung: So lange bleibt die Köhlbrandbrücke Hamburg noch erhalten

Die marode Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen muss voraussichtlich vier Jahre länger durchhalten als geplant. Eigentlich sollte sie höchstens bis 2030 stehen bleiben. Doch der Zeitplan für den Bau einer neuen Köhlbrandquerung verschiebt sich.

Der Zeitplan sei nicht mehr zu halten, teilte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) dem Radiosender NDR 90,3 mit. Erste Pläne für den Bau einer neuen Köhlbrandquerung werde es frühestens im kommenden Jahr geben.

Köhlbrandbrücke: Bekommt Hamburg bald neuen Tunnel?

Ob es sich um eine neue Brücke oder einen Tunnel handeln wird, sei bislang noch offen. Der Hamburger Senat bevorzuge einen Tunnel. Dieses Vorhaben könnte jedoch mit mehr als drei Milliarden Euro deutlich teurer werden als eine Brücke.

Die Köhlbrandbrücke wird allerdings ab Februar 2021 von einer Landes- zur Bundesstraße. Dies teilte der Hamburger Senat am Freitag mit. Diese Hochstufung schafft die Voraussetzung dafür, dass sich der Bund an den Kosten für die neue Köhlbrandquerung beteiligen kann. Einem Tunnel stünde also immer weniger im Wege.

Neue Köhlbrandquerung wohl erst 2034

Westhagemann sagte dem NDR, man könne die bestehende Brücke etwas länger betreiben und es gebe „noch ein wenig Luft nach hinten“. Sensoren an der Brücke würden den Zustand des Bauwerks überwachen. Sollte es neue Erkenntnisse geben, müsse man aber darauf reagieren. In der „Grobplanung“ komme man momentan aber beim Jahr 2034 heraus, also vier Jahre später als zuletzt kolportiert.

Senat prüft Spuren für Rad- und Schienenverkehr

Im kommenden Planungsprozess werde man prüfen, ob man „zusätzlich zu den Fahrspuren eine schienengebundene Containertransportmöglichkeit realisieren“ könne, sagte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Freitag. Gleiches gelte auch für eine Radverkehrsquerung über den Köhlbrand.

Schlechte Nachrichten für die Hafen-Wirtschaft

Hapag-Llyod-Chef Rolf Habben Jansen sagte im NDR, dies sei keine gute Nachricht. Große Frachter könnten derzeit nicht an das Containerterminal Altenwerder gelangen, weil die Brücke zu niedrig sei.

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Gunter Bonz, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, sagte dem Sender, die Köhlbrandbrücke müsse nun schnell saniert werden, damit wieder mehr Lastwagen dort fahren könnten.

CDU kritsiert „mangelnde Planung“ und Kostenexplosion

„Dass die alte Köhlbrandbrücke länger in Betrieb bleiben muss, bedeutet immense Investitionen in dringend erforderliche fortlaufende Sanierungsmaßnahmen“, so Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. 

Es sei erschreckend, dass der Senat nicht mit allen Kräften daran arbeite, eine „solche Kostenexplosion zu vermeiden“. Durch mangelnde Planung sei bereits zu viel Zeit verloren. Auch räche sich hier „die fehlerhafte Vorgehensweise des Senats“, die technische Geschäftsführung der Hamburg Port Authority unbesetzt zu lassen. Der Posten ist seit Oktober 2020 unbesetzt, nachdem Westhagemann den Vertrag mit dem bisherigen technischen Geschäftsführer, (mp)

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