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Bankfiliale Fuhlsbütteler Straße
  • Immer mehr Bankfilialen schließen: So auch die Niederlassung der Commerzbank in der Fuhlsbütteler Straße in Hamburg.
  • Foto: imago images

Banken-Krise in Hamburg: Immer mehr Filialen schließen

In der ganzen Stadt machen Bankfilialen dicht, in manchen Vierteln gibt es überhaupt keine Niederlassungen mehr. Der Trend ist nicht ganz neu – doch die Corona-Pandemie hat die Entwicklung weiter beschleunigt.

Dass Banken ihre Filialen reduzieren, hat in den vergangenen Monaten immer wieder Schlagzeilen gemacht: So wird unter anderem die Postbank in diesem Jahr drei ihrer Filialen in Hamburg schließen. Die Deutsche Bank will jede vierte Filiale in Hamburg zumachen. Die Sparda-Banken befinden sich unterdessen im Tarifstreit mit ihren Beschäftigten: Die haben am Mittwoch in Hamburg protestiert und mehr Lohn gefordert – das wollen sich die Banken gerade nicht leisten.

Bankenkrise in Hamburg: Immer weniger Filialen

Und auch die Commerzbank beginnt noch im Herbst damit, insgesamt elf Filialen in Hamburg zu schließen. Den Anfang machen die Standorte am Ida-Ehre-Platz in der Altstadt, in Pöseldorf und in Bramfeld. Außer mit Sparmaßnahmen begründet die Bank die Schließungen auch mit der sinkenden Nachfrage der Kunden. „Die Filiale verliert für tägliche Bankgeschäfte bei Kunden immer mehr an Bedeutung. Das Smartphone wird zum wichtigsten Kontaktkanal“, sagte Jakob Hauptmann, Niederlassungsleiter in Hamburg. Beratung funktioniere heute auch ohne Filiale.

Und die Haspa? „Wir setzen nach wie vor auf persönliche Beratung in Kombination mit digitalen Angeboten“, sagt eine Sprecherin auf MOPO-Nachfrage. Dazu brauchte es offenbar neue Konzepte. „Wir haben begonnen, unsere Filialen vor zwei Jahren zu Nachbarschaftstreffs umzubauen und wollen damit die Stadtteile beleben.“ Händler können dort kostenlos ihre Produkte ausstellen oder Veranstaltungen durchführen.

Hamburg: Nachfrage nach Online-Beratung steigt

Trotzdem schließt auch die Haspa Filialen: bis 2023 von rund 115 auf 100 in Hamburg und Umgebung. Zuletzt hat die Haspa ihre Filiale am Osdorfer Born geschlossen – die letzte im Viertel. „Zum Teil schließen wir, weil uns der Kundenzulauf fehlt. An anderer Stelle öffnen wir aber auch – das hängt sehr mit der Entwicklung im Stadtteil zusammen“, heißt es. Arbeitsplätze müssten deswegen nach Angaben der Haspa nicht gestrichen werden..

Dass die Filialschließungen mit der nachlassenden Nachfrage der Kunden zusammenhängt, bestätigt auch der Bundesverband deutscher Banken. „Wir bieten dem Kunden das an, was er haben möchte – und der Trend geht nun mal da hin, Bankgeschäfte zunehmend online abzuwickeln“, erklärt eine Sprecherin der MOPO. Niederlassungen bleiben also nur da bestehen, wo die Nachfrage groß genug ist – auch ältere Menschen nähmen immer häufiger Online-Beratung in Anspruch.

Corona-Trend: Kunden heben oft Geld im Supermarkt ab

Während der Corona-Pandemie habe sich zudem ein weiterer Trend entwickelt: „Es gibt ja zunehmend die Möglichkeit, auch im Supermarkt an der Kasse Geld abzuheben. Während der Pandemie vermieden es die Menschen, in viele Geschäfte zu gehen und haben auf einen Schlag eingekauft und Geld abgehoben“, so die Sprecherin weiter.

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Von einer Krise will sie aber nicht sprechen – lieber von Veränderung. „Wir haben heute noch mehr Bankfilialen als Tankstellen in Deutschland. Wir können nicht davon reden, dass es keine mehr gebe“, betont sie. Wo Filialen genutzt werden, werde es diese zukünftig auch weiterhin geben.

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