Bäderland-Sprecher über Oben-ohne-Vorstoß: „Bekomme Mails: Lassen Sie das nicht zu!“
Oben ohne für alle! Das fordert die SPD für Eimsbüttels Schwimmbäder. „Bäderland“-Sprecher Michael Dietel sieht das allerdings kritisch. Mit der MOPO hat er über übergriffige Männer, nackte Brüste beim Schulschwimmen und Beschwerde-Mails von Bürgern gesprochen.
„Wir bieten extra Damen-Saunatage bei uns an aufgrund eines besonderen Schutzbedürfnisses von Frauen. Das ist richtig und wichtig. Und jetzt wird das komplette Gegenteil gefordert“, sagt „Bäderland“-Sprecher Michael Dietel zur MOPO. Er will sich der Forderung von SPD-Frau Paulina Reineke-Rügge nach „oben ohne für alle“ nicht anschließen.
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Oben ohne für alle! Das fordert die SPD für Eimsbüttels Schwimmbäder. „Bäderland“-Sprecher Michael Dietel sieht das allerdings kritisch. Mit der MOPO hat er über übergriffige Männer, nackte Brüste beim Schulschwimmen und Beschwerde-Mails von Bürgern gesprochen.
„Wir bieten extra Damen-Saunatage bei uns an aufgrund eines besonderen Schutzbedürfnisses von Frauen. Das ist richtig und wichtig. Und jetzt wird das komplette Gegenteil gefordert“, sagt „Bäderland“-Sprecher Michael Dietel zur MOPO. Er will sich der Forderung von SPD-Frau Paulina Reineke-Rügge nach „oben ohne für alle“ nicht anschließen.
„Ich weiß nicht, ob es so sinnvoll ist, den geschützten Rahmen wieder aufzuheben. Frauen werden anders behandelt, wenn sie nackt sind, als dass das bei Männern der Fall ist. Sie werden dann manchmal mit Übergriffigkeiten konfrontiert von Männern, die sich eben nicht benehmen können. Je mehr Freizügigkeit man lebt, desto mehr Angriffsfläche gibt es auch.“
Oben ohne? „Bäderland“-Sprecher sieht Probleme beim Jugendschutz
Ob viele Frauen sich in den Bädern mehr Nacktheit wünschen? „Gerade junge, aufgeklärte Gäste leben in unseren Bädern das genaue Gegenteil“, sagt Dietel. „Junge Frauen ziehen sich beim Baden eher wieder mehr an oder legen sich Tücher in der Sauna um. Auch auf den Liegeflächen im Freibad, wo sie ja oben ohne liegen dürfen, macht das kaum eine Frau.“
Michael Dietel sieht auch beim Jugendschutz ein Risiko: „Der Jugendschutz sieht vor, dass Minderjährige vor Nacktheit und zu viel Freizügigkeit geschützt werden müssen. Und dann wird so ein Antrag gestellt, da frage ich mich als Familienvater schon, wie das in Einklang gebracht werden soll. Im Hallenbad gibt es auch Schulschwimmen. Kinder zwischen 9 und 12 Jahren werden dann mit Nacktheit konfrontiert, obwohl sie in dem Alter noch gar nicht wissen, wie sie das einordnen sollen.“
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Das „Bäderland“ sei leidenschaftslos bei der „Oben ohne“-Entscheidung. Vorher müsse man aber erst mal diskutieren, was „schicklich“ sei und was nicht: „Bevor man einer Gesellschaft Nacktheit überstülpt wegen eines Antrags, sollte man erst mal schauen: Welche Wünsche gibt es tatsächlich? Bürger schreiben mir Emails: Lassen Sie bloß nicht zu, dass das so kommt!“