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Dieses Bergedorfer Backstein-Haus aus den 30ern soll einem vierstöckigen Neubau mit 20 Wohnungen weichen.
  • Dieses Bergedorfer Backstein-Haus aus den 30ern soll einem vierstöckigen Neubau mit 20 Wohnungen weichen.
  • Foto: Florian Quandt

Denkmal-Experte empört: Backstein-Altbau in Hamburg wird platt gemacht

Und wieder wird ein altes Haus in Hamburg platt gemacht: In Bergedorf will ein Eigentümer mitten in einem fast 100 Jahre alten Backstein-Quartier eines der Häuser abreißen lassen, um einen Neubau zu errichten.

Das Haus Dietrich-Schreyge-Straße 1-3 gehört zu einem Ensemble am Schleusengraben zwischen Sander Damm und Bergedorfer Straße. Über den beiden Eingängen sind die Initialen A.C. zu sehen, diese stehen für den Bauherren A. Claudius. Der Architekt der in den frühen 1930er Jahren gebauten Mietshäuser ist ein gewisser Reusse.

Auch diverse andere Bauten in dem Viertel an den Straßen Wetteringe, Wachsbleiche oder Am Hohen Stege wurden von Claudius und Reusse errichtet. Denkmalschutz besteht hier nicht, der Bergedorfer Denkmal-Gutachter Dr. Geerd Dahms prangert trotzdem den Abriss an. Der MOPO sagte er: „Hier sollen offenbar große Wohnungen in ein historisches Viertel reingepresst werden und interessante Altbauten weichen.”

Hamburg: Bergedorfer Altbauten vor Abriss für Neubau

Tatsächlich soll laut „Bergedorfer Zeitung” der dreistöckige Altbau durch einen vierstöckigen Neubau mit Staffelgeschoss ersetzt werden. Mindestens 20 Wohnungen will der Bauherr hier errichten.


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Warum das Bauvorhaben vom Bezirksamt Bergedorf genehmigt wurde, obwohl das einheitliche Bild des Backstein-Quartiers verletzt wird, ist unbekannt. Denkmal-Experte Dahms meint, man hätte wenigstens die Städtebauliche Erhaltungsverordnung aus dem Baugesetzbuch ausschöpfen können. Auf diese Weise hätte hier die „Städtebauliche Eigenart” des kleinen Quartiers unweit vom Bergedorfer Bahnhof bewahrt werden können.

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Vermutlich rücken nun schon in wenigen Monaten die Abbrissbagger an. Das Haus Dietrich-Schreyge-Straße 1-3 steht schon länger leer, ist bereits eingezäunt. Wo die Mieter der meist etwa 60 Quadratmeter großen Zwei-Zimmer-Wohnungen untergekommen sind, ist unbekannt.

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