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  • Sie ist keine Schönheit, aber offenbart durch ihren Stil doch einen gewissen Charme – und sie gehört seit knapp 40 Jahren zum Hamburger Stadtbild: Gemeint ist die Cremonbrücke an der Willy-Brandt-Straße, der nun offenbar das Aus droht. Kritik an der Entscheidung kommt vom Denkmalverein ...

Willy-Brandt-Straße: Beliebte Brücke wird abgerissen – Kritik vom Denkmalverein

Neustadt –

Sie ist keine Schönheit, aber offenbart durch ihren Stil doch einen gewissen Charme – und sie gehört seit knapp 40 Jahren zum Hamburger Stadtbild: Gemeint ist die Cremonbrücke an der Willy-Brandt-Straße, der nun offenbar das Aus droht. Kritik an der Entscheidung kommt vom Denkmalverein Hamburg.

Sie steht nicht unter Denkmalschutz und darum soll sie weg: Die Cremonbrücke, die über die Willy-Brandt-Straße führt. Das zumindest berichtet das „Abendblatt“ und präsentiert sogleich Pläne des Eigentümers des an die Brücke angrenzenden Gebäudes – „Quest Investment Partners“.

Cremonbrücke wird abgerissen – Kritik vom Denkmalverein 

Quest habe bereits einen Architektenwettberwerb abgeschlossen. Das Gebäude, in dem rund 150 Mitarbeiter der Baustoffhersteller-Firma „Holcim“ sitzen, werde abgerissen, die Brücke ebenso, sagt Theja Geyer, geschäftsführender Gesellschafter von „Quest“ zum „Abendblatt“. Auf MOPO-Nachfrage war dort am Dienstagnachmittag niemand zu erreichen.

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Alles also ganz einfach? Nein, findet die Geschäftsführerin vom Denkmalverein Hamburg, Kristina Sassenscheidt. „Wir bedauern den geplanten Abriss sehr, weil Hamburg damit eine seiner markantesten Brücken verliert, die zugleich wichtige Funktionen als Aussichtspunkt und als ampelfreie Überquerung der Willy-Brandt-Straße hat“, sagt Sassenscheidt zur MOPO.

„Entscheidung unter Ausschluss der Öffentlichkeit“

Die Cremonbrücke bilde ein Ensemble mit dem denkmalgeschützten Gebäude der Bundesbank. „Bei mehreren Veranstaltungen im vergangenen Jahr wurde deutlich, wie vielen Menschen die Brücke als qualitätvoller Stadtraum am Herzen liegt. Eine so wichtige städtebauliche Entscheidung hätte nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen werden dürfen.“ 

Hamburg: Cremonbrücke steht nicht unter Denkmalschutz

Auf Nachfrage sagt Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte, zur MOPO, der Eigentümer der Brücke sei der „Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer“. Für ihn ist die Sache daher klar: „Wenn die Cremonbrücke nicht unter Denkmalschutz steht, kann sie abgerissen werden“.

Nun: Die Cremonbrücke steht nicht unter Denkmalschutz, soviel ist klar. Für viele Hamburger gehört die Brücke, die seit ihrer Einweihung 1982 seit nunmehr bald 40 Jahren das Straßenbild prägt, einfach dazu. Für Kristina Sassenscheidt vom Denkmalverein ist der Abriss ein falsches Signal. Es sei „höchste Zeit, dass der Denkmalschutz in der Abwägung öffentlicher Belange deutlich stärker gewichtet“ würde.

Abriss der Cremonbrücke: Erst 2022 sollen die Bagger anrücken

Immerhin bis 2022 soll die Brücke noch eine Gnadenfrist haben. Erst dann kommt es laut Bericht zum Abriss der Brücke – und zum Baustart am Gebäude nebenan.

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