Diese zwei Katzen mussten eingeschläfert werden.
  • Diese zwei Katzen mussten eingeschläfert werden.
  • Foto: Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V.

Hamburg: Katzenbabys mit fehlenden Knochen ausgesetzt – jetzt sind sie tot

Sie haben wochenlang gelitten! Am Dienstagnachmittag sind zwei weiße Baby-Katzen vor dem Hamburger Tierschutzverein (HTV) an der Süderstraße (Hamm) in einem Umzugakarton ausgesetzt worden. Die wohl aus Inzucht stammenden Tiere waren nicht lebensfähig und mussten nun nach nur vier Wochen Lebens- und Leidenszeit erlöst werden.

Die Katzenwelpen wurden von der Tierheimleitung Urte Inkmann gefunden und von ihr in die tierheimeigene Praxis gebracht, heißt es in einer Mitteilung des Tierheims. „Es war unübersehbar, dass bei beiden Katzen eine Missbildung der Knochen vorlag und die Tiere in schlechter Verfassung waren“, so Inkmann. „Da war mir leider schon klar, dass die Tiere dauerhaft nicht lebensfähig gewesen wären. So blieb uns nichts Anderes übrig, als sie zu erlösen“, sagt sie.

Hamburg: Katzen vor Tierheim ausgesetzt

Die kleinen Tierkinder zeigten zudem Symptome von Katzenschnupfen und weiteren schwerwiegenden Missbildungen: Ihnen fehlten jeweils mehrere Knochen in beiden Vorderbeinen, wodurch sie weder in der Lage waren, sich selbstständig fortzubewegen, noch den Körper aufzurichten. Vom vielen Liegen wiesen die Körper bereits Druckstellen auf. Eine tiermedizinische Therapie oder Operation zur Heilung der angeborenen Missbildungen gibt es nicht.


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Der Kater des Geschwisterpaares hatte zudem einen Wasserkopf: Das ist eine schwere Missbildung des Gehirns, bei der sich in den Hohlräumen des Gehirns Flüssigkeit ansammelt. Vermehrt sind hiervon Qualzucht-Rassen betroffen, zu welchen Munchkin-, Känguru- und auch Perserkatzen zählen. Ein Wasserkopf führt zu diversen gesundheitlichen Problemen wie Bewegungsstörungen, einem Verlust des Sehvermögens, Schielen oder Kopfschmerzen.

Etwa die Hälfte aller weißen Katzen sind taub

„Der Wunsch nach einem ‚Schneeflöckchen‘, also einem weißen Katzenbaby, hat für die Tiere einen hohen Preis: Nicht nur, dass weiße Katzen der Farbe wegen häufig aus Inzucht stammen und aufgrund dessen massive gesundheitliche Probleme haben, etwa die Hälfte aller weißen Katzen ist zudem taub“, erläutert Urte Inkmann.

Hinweise auf das ehemalige Zuhause der Tierkinder fehlen bislang. Der HTV bittet dringend um Hinweise. Wer hat am 19. April 2022 in der Süderstraße 399 in Hamm auffällige Personen oder Handlungen beobachtet? Wem kommen die Kätzchen bekannt vor?

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Bitte wenden Sie sich umgehend an die HTV-Tierschutzberatung: montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr telefonisch unter der 211106-25 oder per E-Mail an tierschutzberatung@hamburger-tierschutzverein.de. (sd)

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