Mann am Laptop im Homeoffice
  • Der lässige Homeffice-Look könnte die klassische Büromode in der Post-Corona-Zeit verdrängen.(Symbolbild)
  • Foto: imago/Westend61

Männermode: Die Krawatte im Büro hat ausgedient

Es tut sich was in der Männermode: Bald könnte es auch im Winter chic sein, Shorts zu tragen. Eine Hamburger Modeexpertin prognostiziert gar das Ende des Anzugs im Büroalltag. Gibt es jetzt für immer den Casual Friday?

Eine kleine Revolution sieht die Hamburger Stylistin Maria Hans auf die Männer zukommen – „und die stellt die Herrenmode gehörig auf den Kopf“, sagt Hans. Die wichtigste Tendenz: Weg vom steifen Outfit hin zu einer neuen Lässigkeit, die vor dem Büro nicht Halt macht. Corona und dem Homeoffice sei Dank – wo weder Jackett noch Krawatte so richtig wichtig waren.

Mode im Job: Homeoffice verdrängt Anzüge

„Dementsprechend setzt sich die Idee des Homeoffice im Herbst auch bei offiziellen Anlässen durch“, erwartet Maria Hans. „Es gibt zwar noch Anzüge, aber diese sind deutlich legerer geschnitten: Die Hosen sind bequem und weiter als in den letzten Saisons. Gleiches gilt für die Jacketts, die oftmals auch aus besonders weichen, griffigen Stoffen gefertigt werden.“

Ganz vorbei soll es mit der Krawatte im Job sein – zumindest für die, deren Unternehmen nicht weiterhin einen Dresscode vorsehen. Der Schlips sei dann nur noch Accessoire für besonders wichtige berufliche Anlässe. „Der Casual Friday wird so zur Casual Week“, fast Hans die Entwicklung zusammen. Der Casual Friday steht dafür, dass in manchen Unternehmen mit sonst strengen Vorgaben freitags die Kleidung lässiger sein darf.

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„Gefühlvolle Lässigkeit“ bezeichnet der Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt diese Entwicklung der Männermode. Und eines der Stücke, die das für ihn besonders gut repräsentiert, ist die Mantelform, die im Herbst für Männer angesagt sein wird. „Der ist oversized geschnitten, wird lediglich mit einem Bindegürtel geschlossen und wirkt ein wenig wie ein eleganter Bademantel“, beschreibt Rose.

Die Alternative für alle, die den Hugh-Hefner-Look dann doch scheuen, ist der klassische Trenchcoat – „gern auch in typischem Beige oder mit einem dezenten Karomuster“, so Rose.

Modetrends 2021: Mann trägt Strick und Rollkragen

Unter den Mänteln trägt Mann Strick. Viele Designer setzen aktuell auf legere Pullover, den Pullunder über dem Hemd und extragroße Schals in ihren Kollektionen. Wie auch in der Frauenmode verwenden sie hierfür gerne das Zopfmuster. Erhalten aus den vergangenen Winter- und Herbstsaisons bleibt der Rollkragen-Pullover. „Das Besondere: Man trägt den Kragen in voller Länge, krempelt ihn also nicht mehr um“, erklärt Modeberater Andreas Rose.

„Neben Strick sieht man an Materialien jetzt auch viel Cord oder Samt – beides Stoffe, die ebenfalls einen bestimmten Gemütlichkeitsfaktor mitbringen“, erklärt Shoppingberaterin Andrea Lakeberg aus Berlin.

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Einen Gegentrend gibt es aber auch. „Shorts sind im Herbst, aber auch im Winter extrem angesagt“, so Andreas Rose. „Sie werden an wärmeren Tagen mit Slippern und Socken kombiniert, wenn es kühler wird, passen derbe Boots dazu.“

Angesagt bleiben Leder und Kunstleder, „gern auch für überlange Mäntel im Matrix-Stil“, sagt Rose. „Überlänge gibt es auch bei Hemden, die dann mit legeren Pullundern kombiniert werden und T-Shirts werden jetzt mit personalisierten Statements getragen.“

Orange und Currygelb sind die Trendfarben 2021

Die angesagten Farben sind leuchtend – wie Orange oder Currygelb, „die ganz edel zu Grau kombiniert werden“, erklärt die Stylistin Maria Hans. „Daneben sind warme, natürliche Nuancen von Beige, Braun oder Camel aus der aktuellen Männermode nicht mehr wegzudenken und passen perfekt zu den soften Materialien und bequemen Schnitten“, ergänzt Andrea Lakeberg. (dpa/mp)

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