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Die Sexarbeiterinnen Laura (l.) und Jenny schauen aus einem Fenster in der Herbertstraße.
  • Die Sexarbeiterinnen Laura (l.) und Jenny schauen aus einem Fenster in der Herbertstraße.
  • Foto: Roeer

Ab Mitternacht: Auf St. Pauli wird es wieder sexy

Hamburgs Sexarbeiterinnen können ab Freitag unter strengen Auflagen wieder ihrem Beruf nachgehen. In der Herbertstraße fand zu diesem Anlass am Donnerstagabend eine Demonstration mit Vernissage statt.

„Ich erwarte besser nichts, weil ich nicht weiß, wie viele Leute kommen und ob sie Angst haben. Aber wir freuen uns alle tierisch, dass es jetzt schon losgeht“, sagte Sexarbeiterin Laura zur MOPO. Mit einem strengen Hygienekonzept soll den Kunden so viel Sicherheit wie möglich geboten werden.

Hamburg: Herbertstraße darf wieder öffnen

Die meisten Regeln wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder das Wechseln der Bettwäsche sind aus der letzten Öffnungsphase bekannt. Neu ist, dass beide Seiten zusätzlich einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. „Das Beste ist, mit den Frauen zu sprechen, sie kennen die Regeln sehr genau und haben auch das größte Interesse daran, die Regeln einzuhalten, damit geöffnet bleiben kann“, sagte Mitte-Bezirksamtschef Falko Droßmann (SPD), der ebenfalls zur Eröffnung vorbeischaute.

Die Ausstellung auf der Herbertstraße. Roeer
Die Ausstellung auf der Herbertstraße.
Die Ausstellung auf der Herbertstraße.

„Als wir das letzte Mal die Prostitution öffnen konnten, waren die Erfahrungen ausgesprochen gut“, so Droßmann weiter. Es habe sehr viele Kontrollen aber keine ernsthaften Beanstandungen gegeben. Natürlich werde auch dieses Mal kontrolliert.

Sexy Aufstand Reeperbahn in Ausstellung festgehalten

Während der Schließungen in der Corona-Krise hatten sich viele Sexarbeiterinnen zur Initiative „Sexy Aufstand Reeperbahn“ zusammengeschlossen, um auf ihre Nöte aufmerksam zu machen. „Letztes Jahr haben wir sehr viele Demos veranstaltet. Wir sind ja Prostituierte und stehen normalerweise nicht vor der Presse, da haben wir schon sehr viel eingebracht“, sagte Laura. Künstlerinnen wie Maike Dirks griffen diese Demonstrationen in ihren Werken auf und präsentierten sie nun in der Vernissage am Donnerstag.

Künstlerin Maike Dirks hat den „Sexy Aufstand Reeperbahn" in ihren Bildern festgehalten. Marius Roeer
Künstlerin Maike Dirks hat den „Sexy Aufstand Reeperbahn" in ihren Bildern festgehalten.
Künstlerin Maike Dirks hat den „Sexy Aufstand Reeperbahn“ in ihren Bildern festgehalten.

„Was in der Corona-Zeit passiert ist, ist, dass aus dieser Anonymität sich doch ein enger Zusammenhalt entwickelt hat. Das zeigt sich auch in dieser Ausstellung. Prostitution ist selbstbewusst und kein Teil einer anonymen Schattenwelt“, resümiert der Bezirksamtschef. Er selbst präsentierte Plakate der Stadt, die am Eingang der Herbertstraße auf die Hygieneregeln hinweisen sollen. Perspektivisch sei geplant, diese Plakate für ein Obdachlosenprojekt zu versteigern.

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