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Asbestplatten in einem Container (Symbolfoto)
  • Die asbesthaltigen Platten soll der Mann ungesichtert auf einem Grundstück gelagert haben. (Symbolfoto)
  • Foto: Imago

Lebensgefährlich: Unternehmer soll Asbestplatten ungeschützt gelagert haben

Eigentlich sollte der Inhaber einer Baufirma wissen, wie man asbesthaltiges Material aufbewahrt und entsorgt. Doch ein 55-Jähriger soll die Platten einfach ungesichert auf einem Grundstück gelagert haben. Jetzt muss er sich dafür vor Gericht verantworten.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft dem Inhaber eines Bauunternehmens unerlaubten Umgang mit Abfällen vor. Der 55-Jährige soll im September 2022 mit dem Abbruch einer Doppelhaushälfte an der Glogauer Straße in Jenfeld beauftragt gewesen sein und dabei asbesthaltige Platten ungeschützt auf dem Grundstück gelagert haben. Am Mittwoch muss er sich deshalb vor dem Amtsgericht Wandsbek verantworten. Ursprünglich sollte der Prozess bereits im September vergangenen Jahres starten. Die Hauptverhandlung wurde damals jedoch abgesetzt.

Material mit Asbest ungesichert gelagert – Bauunternehmer vor Gericht

Asbest wurde insbesondere von 1950 bis 1989 in großem Umfang verbaut, etwa in Fußbodenbelägen oder Dachplatten. Seit 1993 ist die Verwendung in Deutschland verboten. Der Grund: Der Stoff ist krebserregend. Er zerteilt sich in feine Fasern, die leicht eingeatmet werden können. Das kann zu einer chronischen Entzündung der Lunge führen und letztlich Krebs verursachen.

So gefährlich ist Asbest wirklich

Die Zeit von der Asbest-Exposition, also dem Einatmen der Asbestfasern, bis zum Auftreten einer darauf zurückzuführenden Erkrankung (Latenzzeit) ist lang und kann bis zu 30 Jahre betragen. Bei Kontakt mit dem Stoff sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden. Bei Transport und Entsorgung muss darauf geachtet werden, dass das Material luftdicht verpackt wird, so dass keine schädlichen Fasern freigesetzt werden. Zudem muss der Asbestmüll mit einem speziellen Hinweisschild gekennzeichnet und auf einer Sondermülldeponie entsorgt werden.

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Erst kürzlich warnte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) angesichts der hohen Sanierungstätigkeit in den kommenden Jahren vor einer regelrechten Asbest-Welle. Die Berufsgenossenschaft BAU geht davon aus, dass in den vergangenen zehn Jahren fast 3380 Versicherte infolge einer asbestbedingten Berufskrankheit gestorben sind, darunter allein 320 Baubeschäftigte im vergangenen Jahr.

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