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Der ARD-Rundfunkrat in Hamburg hat entschieden, eine Doku abzusetzen.
  • Der ARD-Rundfunkrat in Hamburg hat entschieden, eine Doku abzusetzen.
  • Foto: dpa

ARD stoppt Verbreitung von umstrittener Doku

Nach Kritik hat die ARD die Verbreitung einer Doku über Kolonialgeschichte in Namibia und die Verantwortung Deutschlands auf ihren Plattformen eingestellt. Das teilte der öffentlich-rechtliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag in der Rundfunkratssitzung in Hamburg mit.

In einem auf der eigenen Webseite veröffentlichten Statement hieß es zu den Hintergründen: „Zur Dokumentation „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ haben uns diverse Mails und Rückmeldungen auf verschiedenen Kanälen erreicht, sowohl kritische als auch positive.“ Zu dem Schritt, auf eine weitere Ausstrahlung zu verzichten, hieß es: „Wir sehen darin auch eine Chance, die aufgeheizte Diskussion zu befrieden, zu versachlichen und die an unserer Produktion Beteiligten zu schützen.“

ARD setzt Doku ab: „Zum Schutz der Beteiligten“

Eine Prüfung habe bis heute keine formalen Gründe ergeben, die Doku nicht länger im NDR Programm anzubieten. Man biete in diesem besonderen Fall den Film nicht mehr an, „weil schutzbedürftige Protagonistinnen und Protagonisten, denen diese Doku eine Stimme geben sollte, sich missverstanden und in einen falschen Kontext gestellt fühlen“.

Im Rundfunkrat kritisierte ein Mitglied zur Doku, dass man „nicht so flapsig“ an der Oberfläche bleiben dürfe. Die Rundfunkrätin führte auch aus, dass sie noch nie so viele Reaktionen auf einen Programminhalt erreicht hätten. Medien hatten in den vergangenen Tagen in Berichten Kritik an der Doku aufgegriffen.

Der NDR teilte auch mit, dass der Sender sich Namibias Geschichte von Leid, Unterdrückung und Verantwortung Deutschlands für das koloniale Unrecht in den kommenden Monaten vertiefend widmen wolle.

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Die Dokumentation war nach ARD-Angaben seit Mitte September in der ARD Mediathek zu sehen und wurde Ende September im NDR Fernsehen ausgestrahlt. Der Film ist eine Koproduktion des NDR, Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) und des Südwestrundfunks (SWR). (dpa)

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