Wie in Bremen, fordert die Initiative „TVStud“ in Hamburg Tarifverträge für studentische Beschäftigte, für das jetzt ein Forderungspapier vorgelegt wurde. (Archivbild)
  • Wie in Bremen, fordert die Initiative „TVStud“ in Hamburg Tarifverträge für studentische Beschäftigte, für das jetzt ein Forderungspapier vorgelegt wurde. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam

„Anrecht auf einen Tarifvertrag“ – Hamburger Studenten-Initiative stellt Forderungen

Kettenverträge, dauerhafte Befristungen und keine Mitbestimmung – schon länger fordert die gewerkschaftliche Initiative „TVStud Hamburg“ vom Senat, die Arbeitsbedingungen studentischer Hilfskräfte an Hamburgs Hochschulen zu verbessern. Jetzt hat die Organisation ein Forderungspapier vorgelegt.

„Die bei der Hansestadt beschäftigten Studierenden, welche pro Jahr in über 8000 Arbeitsverträgen einen unverzichtbaren Beitrag zum Lehr-, Forschungs- und Behördenbetrieb leisten, haben gute Arbeitsbedingungen verdient“. So sieht es die Initiative „TVStud Hamburg“ und fordert sowohl den Senat und speziell die Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) auf, „endlich die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten der Freien und Hansestadt Hamburg‚ gemeinsam mit den Gewerkschaften und Hochschulen, zu verbessern.“

Hamburger Studierenden-Initiative stellt Forderungen an den Senat

So ist es im Koalitionsvertrag festgehalten. Umgesetzt werden könnte es laut der Initiative durch Tarifverträge, Mitbestimmungsrechte und ein Ende von Kettenbefristungen. Um die Forderungen konkret zu machen, hat die von den Gewerkschaften „Verdi“ und „GEW“ unterstützte Initiative am Mittwoch ein Papier mit zwei zentralen Forderungen vorgelegt.

In einem Twitterpost informierte „TVStud Hamburg“ über das Forderungspapier.

Zum einen wird darin gefordert, Verträge zu entfristen und Mindestvertragslaufzeiten für studentische Beschäftigte festzulegen. Das soll nicht nur die Abhängigkeit von Vorgesetzten verringern und somit eine ausgeglichenere Machtlage schaffen, so „TVStud Hamburg“. Auch für Studierende mit „niedriger Bildungsherkunft“ soll so der Zugang zu Hochschuljobs erleichtert werden, da eine finanzielle Sicherheit über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden könnte. Gerade wenn Studierende sich das Studium selbst finanzieren müssen, seien sie genau darauf angewiesen.

Zum anderen fordert die Organisation studentische Personalräte, um die Mitbestimmung zu gewährleisten. Auch das solle die Abhängigkeit von den Vorgesetzten verringern, demokratische Teilhabe erfahrbar machen und arbeitsrechtliche Mindeststandards sichern.

Das könnte Sie auch interessieren: Untragbare Zustände – So will der HVV das S-Bahn-Chaos bekämpfen

Bereits Mitte vergangenen Jahres forderte die Inititative „TVStud“ einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte von Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ist. Im Oktober wurden dann im Rahmen einer Hörsaalbesetzung erneut „fundamentale Verbesserungen für uns Studierende und Beschäftigte“ gefordert und Dressel dazu aufgerufen, „seine Blockadehaltung gegenüber der Einführung eines Tarifvertrags für Studentische Beschäftigte aufzugeben“.

„TVStud Hamburg“ fordert eine tarifliche Regelung nicht nur für Hamburg, sondern insgesamt vom Arbeitgeberverband deutscher Länder für die 300.000 studentischen Beschäftigten: „Der Arbeitgeberverband will Tarifpartei sein, dann soll er sich endlich auch so verhalten und sich bundesweit auf Tarifverhandlungen einlassen oder den Weg für Tarifverhandlungen auf Landesebene freimachen.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp