Warnsystem Cell Broadcast in Hamburg – was hat es bislang gebracht?
Es soll die Bevölkerung schnell vor Katastrophen warnen: Vor einem halben Jahr ist das Handy-Warnsystem Cell Broadcast in Deutschland eingeführt worden. Seitdem ist es in Hamburg zehnmal eingesetzt worden. Dabei war der Amoklauf in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas am 9. März bisher das verheerendste Ereignis, bei dem die Bevölkerung im Umkreis des Tatorts vor möglichen weiteren Attentaten gewarnt wurde, wie ein Sprecher des Mobilfunkbetreibers Vodafone sagte.
Bei den anderen Warnungen ging es unter anderem um den Großbrand in Rothenburgsort am 9. April und den Fund einer Weltkriegsbombe in der Sternschanze am 17. Juli.
Cell Broadcast soll vor Katastrophen warnen
Naturereignisse waren der Anlass, um Cell Broadcast deutschlandweit einzuführen. Die Entscheidung ist nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 gefallen. Bundesweit erfolgten in den sechs Monaten seit der Einführung der Handy-Warnungen am 23. Februar 138 Meldungen zu Ereignissen wie Großbränden, Kriegsbomben, heftigen Gewittern, Orkanböen, Starkregen und Überflutungen. Dazu kamen Aktualisierungen und Probealarmierungen. In Schleswig-Holstein wurde das System achtmal eingesetzt.
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Das Cell Broadcast Warnsystem ergänzt die bereits vorhandene Warnstruktur bestehend aus Sirenen, Rundfunk, TV oder Apps. Auch ohne eine installierte App alarmiert der Cell Brodcast die Menschen in dem gefährdeten Bereich. Alle Menschen, die mit ihrem Handy in der betroffenen Funkzelle eingeloggt sind, bekommen dann automatisch eine Benachrichtigung. Übermittelt wird die Warnung über alle deutschen Netzbetreiber, also auch über Telekom und O2.
Am 14. September wird ein bundesweiter Warntag stattfinden. An diesem Tag soll die Belastbarkeit des Warnsystems getestet werden. Nach Schätzungen des Mobilfunk-Betreibers Vodafone sollen dann mehr als 50 Millionen Handys in ganz Deutschland um 11 Uhr einen Alarmton abgeben. (dpa/mp)