• Ein Augenzeuge sah das ganze Ausmaß der Explosion aus seinem Wohnzimmerfenster: „Als hätte eine Bombe eingeschlagen.“
  • Foto: Roman Harder

Am Tag nach der Explosion: Anwohner berichtet: „Als hätte eine Bombe eingeschlagen“

Barmbek –

Auch am Tag nach der verheerenden Explosion in einem Gebäude in Barmbek mit einem Toten herrscht immer noch Unklarheit. Nach wie vor können die Ermittler die Ruine nicht betreten. Auch der Zugverkehr bleibt eingestellt.

Ein ohrenbetäubender Knall riss die Anwohner der Hamburger Straße am Montagmorgen aus dem Schlaf. Scheiben klirrten, Trümmerteile flogen durch die Luft. In einem Gewerbehaus auf einem Hinterhof war es zu einer gewaltigen Explosion gekommen.

Anwohner berichtet mit zittriger Stimme dramatische Szenen

Anwohner Roman Harder (32) steht noch unter dem Eindruck des Geschehens, als er am Dienstag mit der MOPO spricht. „Meine Freundin Alicia (24) und ich wurden durch den extremen Knall wach. Die Scheiben und sogar unser Bett vibrierten. Zunächst glaubten wir an einen schweren Unfall auf der Hamburger Straße und schauten durch das Fenster. Als da nix zu sehen war, guckten wir aus dem Wohnzimmer in den Hinterhof. Es war wie im Krieg und als hätte eine Bombe eingeschlagen.“

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Sofort wählte Harder den Notruf – immer mit Blick auf das Trümmerfeld sieben Meter vor seinem Fenster berichtete er der Einsatzzentrale das Drama. Dann das Unfassbare: „Ich sah den Mann in den Flammen. Er versuchte sich zu retten, kam aber in den Trümmern nicht weiter.“

Minuten später waren die Einsatzkräfte am Einsatzort. Unter Lebensgefahr holten Feuerwehrmänner den Schwerverletzten aus den Trümmern.

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Feuerwehrmänner bei der Rettung des Opfers.

Foto:

Roman Harder

Nach Explosion in Hamburg – Ursache noch immer unklar

Der Mann, dessen Identität nach wie vor ungeklärt ist, starb wenige Stunden später im Unfallkrankenhaus Boberg. Er hatte bei dem Unglück höchstgradige Verbrennungen erlitten. Bis zum Abend waren die Retter im Einsatz. Wegen der Einsturzgefahr flog man die Ruine mit Drohnen ab, um nach möglichen weiteren Verletzten zu suchen.

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Wie Polizeisprecher Florian Abbenseth der MOPO am Dienstag bestätigte, können die Ermittler noch immer nicht in das Gebäude, um nach der Unglücksursache zu suchen. Zwar habe ein Abrissunternehmen damit begonnen, loses Mauerwerk abzutragen. Doch es sei noch immer zu gefährlich, das Haus zu betreten, sagte Abbenseth.

Ermittler können Unglücksort noch nicht betreten

Wie die MOPO erfuhr, waren in dem Gebäude mehrere Firmen, Lagerräume und eine Wohnung untergebracht. Ein Gasanschluss ist im Haus nicht vorhanden. Es ist derzeit nicht auszuschließen, dass in einem der Lagerräume undichte Gasflaschen gelagert waren und die Katastrophe zum Beispiel durch das Anschalten des Lichts ausgelöst wurde.

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Roman Harder erlebte das Explosions-Drama hautnah mit.

Foto:

privat / hfr

Nach Explosion in Hamburg: Teilabriss hat begonnen

Die Abrissfirma setzt ihre Arbeiten am Dienstag fort. Es wurde bereits mit einem Kran ein Sicherheitsvorhang vor das Gebäude gehängt. So soll vermieden werden, dass Staub und Trümmerteile für weitere Schäden sorgen können. „Erst nachdem keine weitere Gefahr für die Beamten besteht, können die Ermittler sich daran machen, nach der Unglücksursache zu suchen“, sagte Abbenseth zur MOPO.

Alle Firmen, die in dem Haus Lagerräume und Büros hatten, sind betroffen. Das „Yeah! Jawohl!! Jawohl!!“-Musikstudio bangt um seine Ausrüstung. Noch ist unklar, welche Schäden dort entstanden sind.

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