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  • Die Familie Hansen wollte mit ihren Kindern in die Sonne fliegen – doch ihr Reiseanbieter ließ die vierköpfige Familie im Stich.
  • Foto: Florian Quandt

Am Abflugtag kam der Schock: Großer Reiseanbieter lässt Hamburger Familie im Stich

Familie Hansen (Name geändert) hatte Anfang des Jahres über den Online-Reiseanbieter Opodo eine Reise auf die Insel Kos (Griechenland) gebucht. Die Hamburger freuten sich riesig auf den Urlaub. Doch am Ende mussten sie ihre Koffer wieder auspacken – denn ihr gebuchter Flug mit der Airline Condor vom Hamburg Airport wurde gestrichen. Die Familie erfuhr davon erst am Abreisetag. 

Sie hatten sich schon so auf ihre Reise nach Griechenland gefreut, wie Svenja Hansen (45) im Gespräch mit der MOPO erklärt. Mit gepackten Koffern standen sie am Dienstag, den 21. Juli, abfahrtbereit in ihrem Heim in Hamburg. Doch ein letzter Blick auf den Abflug-Plan schockierte die Familie Hansen mit ihren zwei Kindern (7 und 8): Ihr Flug stand nicht auf der Liste, der vierzehntägige Urlaub geplatzt. Doch wie kann das sein? 

Hamburger Familie: „Wir waren natürlich ein bisschen verunsichert“

Svenja Hansen erklärt, dass sie und ihr Mann Heiko (45) regelmäßig den Buchungsstatus bei Opodo gecheckt hätten. „Wir waren natürlich ein bisschen verunsichert, in Zeiten der Pandemie zu reisen. Deshalb haben wir häufig die Buchung überprüft“, sagt sie. Doch es habe nie eine negative Nachricht gegeben. Weder Condor noch Opodo hätten die Familie im Vorfeld informiert.

Im Glauben, dass die Reise weiterhin stattfindet, buchte die vierköpfige Familie dann gleich mehrere Unterkünfte bei Airbnb – ein Fehler, wie sich später herausstellte, denn kein Flugzeug hob am geplanten Abreisetag von Hamburg in Richtung der griechischen Insel Kos ab.

Opodo in Hamburg: „Dort stießen wir uns die Nase“

Um der Sache auf den Grund zu gehen, wie Svenja Hansen sagt, steuerte die schockierte Familie die zwei Adressen von Opodo in der Hamburger Innenstadt an, um zu erfahren, warum sie vom Reiseanbieter im Stich gelassen wurde.

„Bei der angegebenen Adresse in der Mönckebergstraße stießen wir uns die Nase.“ Dort sei niemand gewesen. Also forschte die Familie im Netz weiter. „Schnell merkten wir, dass es viele weitere Geschädigte gibt. Condor und der Online-Reiseanbieter spielen sich wohl gegenseitig den schwarzen Peter zu“, sagt die 45-Jährige.

Hamburg: Condor stornierte Flug – doch die Familie wusste von nichts

Weitere Erkundungen hätten ergeben, dass Condor den Flug bereits storniert hatte. Auch das Geld soll laut der Airline schon Mitte Juni zurückgezahlt worden sein. Bei der Hamburger Familie kam bis heute jedoch kein Cent an. „Bei uns kommen leider auch noch die Airbnb-Ausgaben auf der Verlust-Seite hinzu.“

Die hätte sich die Familie natürlich sparen können – wäre sie früher von Opodo über die Stornierung informiert worden. Doch das wurde sie nicht. Nun ist die Enttäuschung groß: „Die Kinder sind mega traurig – ebenso wie wir. Da wir fest von der Reise und dem Inselhopping ausgegangen sind, haben wir natürlich keine Alternativen geplant.“ 

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Zudem würden nun auch die finanziellen Reserven fehlen, vieles sei zudem schon ausgebucht und auch die Sommerferien der Kinder seien bald um. „Wir können mit dieser Pleite umgehen – den Kindern fällt es jedoch schwer. Sie haben ja nur eine Handvoll Sommer, um Erinnerungen zu sammeln.“

Condor-Pressestelle: Kosten der Hamburger Familie an Opodo zurücküberwiesen

Eine Nachfrage bei der Airline Condor hat ergeben, dass das Geld tatsächlich schon an den Reiseanbieter zurückging – und das schon vor mehreren Wochen. „Wir haben die kompletten Kosten bereits am 19. Juni an Opodo zurücküberwiesen“, sagt eine Pressesprecherin der MOPO.

Video: Urlaub stornieren in Zeiten von Corona

Als Anbieter der Reise sei Opodo dafür zuständig, das Geld wieder zurückzugeben, wie sie im Gespräch hinzufügt. Doch das ist bis heute nicht passiert. Die Gründe dafür weiß nur der Reiseanbieter selbst. Das Unternehmen hat jedoch bis heute nicht auf eine MOPO-Anfrage reagiert.

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