Sicher planschen in Alster oder Elbe: CDU fordert Flussbad für Hamburg
In Paris kann erstmals seit 100 Jahren wieder in der Seine gebadet werden. In Kopenhagen gibt es mehrere Hafen-Bäder. In Hamburg sucht man vergebens nach so einer Badestelle. Die CDU will das ändern.
Die CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft macht sich für ein Flussbad an Alster oder Elbe stark. „Es wird Zeit, Hamburgs Gewässer für alle zugänglich zu machen – nicht nur zum Angucken, sondern zum Baden, Schwimmen und Genießen“, sagte die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion, Anke Frieling. Sie verwies auf entsprechende Beispiele in Skandinavien. Doch: „Was in Städten wie Kopenhagen, Oslo oder Malmö längst Realität ist, bleibt in Hamburg weiterhin Wunschdenken“, wie aus der Antwort des Senats auf ihre Schriftliche Kleine Anfrage hervorgehe.
Senat hat Bedenken wegen Wasserqualität und Sicherheit
Zwar werde aktuell im Rahmen eines Bürgerschaftlichen Ersuchens mit dem Titel „Stadtentwicklung am Wasser – Neue Perspektiven für Hamburgs Wasserlagen“ die Eignung der Gewässer für den Badesport geprüft, schreibt der rot-grüne Senat. „Gegen eine entsprechende Nutzung der Gewässer spricht bislang jedoch die vielfach nicht durchgängig gute Wasserqualität.“

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Zudem habe die Umweltbehörde 2015 Möglichkeiten zur Errichtung einer öffentlichen Badestelle in der Elbe geprüft. „Sicherheitsaspekte sprachen jedoch gegen das Baden in der Elbe.“ Auch unterschieden sich die Voraussetzungen in Hamburg wesentlich von denen in Kopenhagen, Aarhus oder dem norwegischen Arendal, heißt es in der Senatsantwort. „Die Bedingungen sind wegen des in Hamburg vorherrschenden Tidehubs und des hohen Schiffsverkehrs, teilweise auf einer Bundeswasserstraße und in Hafengebieten, anders zu beurteilen als in diesen skandinavischen Städten.“
Überhaupt sei die Integration von Schwimmmöglichkeiten in den weiterhin hafenwirtschaftlich genutzten Gewässern nach Einschätzung der für Stadtentwicklung zuständigen Behörde nicht möglich. Neue Prüfungen oder Machbarkeitsstudien für Gewässerbäder sind nach Angaben des Senats daher nicht geplant.
Frieling fordert kreative Lösungen für Bademöglichkeit
Frieling reicht das nicht aus. „Wenn Hamburg ernst macht mit urbaner Lebensqualität und innovativer Stadtentwicklung, dann brauchen wir kreative Lösungen für mehr Wasserzugang – und keine Ausreden“, sagte sie. Zudem sei es in der Hafencity nur noch ganz selten der Fall, dass Hafenbecken auch hafenwirtschaftlich genutzt würden.
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„Dort werden neue Hochhäuser in ein Hafenbecken gebaut – aber ein Ort zum Schwimmen soll nicht möglich sein?“, fragte sie. „Der Senat verweist auf Finanzierungs-, Sicherheits- und Hygieneaspekte sowie auf die Wasserqualität – blendet dabei aber völlig aus, dass diese Herausforderungen in anderen Städten längst gemeistert wurden.“ Die Hansestadt verschenke hier ihr Potenzial, warnte Frieling. (dpa/mp)
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