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Teilnehmer eines Autokorsos gegen Corona-Maßnahmen fahren durch die Innenstadt, während Gegendemonstranten auf Fahrrädern die Fahrt stören
  • Am 6. März 2021 nahmen rund 250 „Freiheitsfahrer“ an einem Autokorso gegen Corona-Maßnahmen teil, dieser wurde jedoch von Gegendemonstranten auf Fahrrädern gestört.
  • Foto: Daniel Bockwoldt/picture alliance / dpa

„Alle über‘n Haufen fahren“: Hamburger soll zur Gewalt gegen Radler aufgerufen haben

Im März 2021 fuhren Gegner von Corona-Maßnahmen in einem Autokorso quer durch die City. Dabei wurden sie von Gegendemonstranten auf Fahrrädern gestört. Auf Telegram rief einer der Autofahrer dazu auf, diese zu überfahren. Seit heute steht er dafür vor Gericht.

„Alle über‘n Haufen fahren“, das forderte ein 30-jähriger Gegner der Corona-Politik, als in einer Telegram-Gruppe am 6. März 2021 ein Video zu einem Fahrradaufzug von Gegendemonstranten kursierte. An jenem Tag rollte ein Autokorso der selbsternannten „Freiheitsfahrer“ quer durch die Stadt und die Radfahrer hatten es sich zur Aufgabe gemacht, diesen zu stören.

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Rund 250 Autos wollten an jenem Samstagmittag unter dem Motto „Wie wollen wir das schaffen?“ rund drei Stunden lang durch zahlreiche Stadtteile rund um Außen- und Binnenalster fahren. An ihren Heck- und Seitenscheiben klebten Plakate, auf denen sie ihren Unmut über die coronabedingte Eindämmungsverordnung kundtaten. Auch Deutschlandfahnen wurden geschwenkt.

Corona-Gegner droht Radfahrer auf Telegram und landet vor Gericht

Doch immer wieder wurden die Autofahrer von rund 160 Fahrradfahrern, Teilnehmer einer „linken Gegenorganisation“, blockiert, die den Autokorso wiederholt zwangen, anzuhalten und schließlich zu brachten, die Veranstaltung vorzeitig zu beenden.

In der Telegram-Gruppe „Hamburg steht auf“ tauschten sich die „Freiheitsfahrer“ laut Hamburger Staatsanwaltsschaft über die störenden Biker aus. Als dort jemand ein Bild postete mit einem Aufruf der Antifa „United we ride“ und deren Apell, „den Autokorso der Corona-Leugner*innen am 06.03.2021“ zu stoppen, soll der Angeklagte dazu kommentiert haben: „Einfach drüber fahren. Jeder linke Chaot ist einer zu viel und gehört beseitigt. Wenn er sich vor ein Auto wirft muss er damit rechnen, Schaden zu nehmen“.

Eine andere Bemerkung bezog sich auf einen Vorfall an der Dehnhaide in Barmbek-Süd. Dort hatte ein Autokorsoteilnehmer einen Gegendemonstranten angefahren, der daraufhin in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dazu schrieb der 30-Jährige: „Richtig so, Antifanten direkt niederknüppeln.“

Seit Mittwoch muss er sich wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten vor dem Amtsgericht Bergedorf verantworten.

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