Ein Kind zählt das Geld. Bald soll es davon mehr geben.

Ein Kind zählt das Geld. Bald soll es davon mehr geben. Foto: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

„Alarmierend“: So viele Hamburger können von ihrem Job nicht leben

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Ganze 24.378 Menschen sind in Hamburg auf Sozialleistungen angewiesen – und das, obwohl sie Arbeit haben, erklärte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Jeder sechste erwerbsfähige Hartz-IV-Bezieher stockt so seine Arbeit auf, weil der Lohn zum Leben einfach nicht reicht.

„Alarmierend“ – so bezeichnet Silke Kettner, die Regionalchefin der NGG die Zahlen, die die Gewerkschaft unter Berufung auf das Statistikamt Nord herausgegeben hat. Es könne nicht sein, dass so viele Menschen trotz Arbeit zum Jobcenter gehen müssten, sagte sie.

Hartz-IV-Empfänger trotz Arbeit: Es braucht mehr sozialversicherungspflichtige Stellen

Einer der Hauptgründe für den Missstand: Prekäre Arbeitsverhältnisse. Die geplante Erhöhung von zwölf Euro Mindestlohn sei zwar ein wichtiger erster Schritt, allerdings müssten Arbeitgeber auch mehr sozialversicherungspflichtige Stellen anbieten – und nicht unsichere Jobs mit wenigen Stunden, so Kettner.


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Besonders besorgniserregend sei vor allem der hohe Anteil an Kindern, die unter Armutsbedingungen aufwachsen. Der Arbeitsagentur zufolge leben bei 10.986 Hartz-IV-Aufstockern in Hamburg Kinder im Haushalt. Die von der Ampel-Koalition angekündigte Kindergrundsicherung sei ein „richtiger Schritt“ – nun müsse das versprochene Gesetz rasch auf den Weg gebracht werden.

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Auch die Reformierung des Hartz-IV-Systems sei wichtig, damit auch Menschen, die derzeit keine Chance auf Arbeit hätten, in Würde leben könnten. Das neue „Bürgergeld“ müsse damit höher sein als die bisherigen Leistungen und leichter zu beantragen sein. (ncd)

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