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Plakat an der Roten Flora
  • Plakat an der Roten Flora: Alles, was auf Solidarität mit Jüdinnen und Juden hinweist, wurde ausgelöscht
  • Foto: Florian Quandt

Ärger um überklebtes Israel-Plakat an der Roten Flora

Mit einem überraschend eindeutigen Bekenntnis zu Israel und „allen Jüdinnen und Juden weltweit“ hatte sich die Rote Flora am Schulterblatt (Schanze) nach dem Blutbad der Hamas an der Seite der israelischen Opfer positioniert. Nur wenige Tage später haben Unbekannte das riesige Solidaritätsplakat an der Flora-Fassade überklebt, die Worte „Jüdinnen“ und „Juden“ wurden entfernt. Viele Betrachter sind empört. Immerhin: Eine Anti-Hamas-Girlande hängt unbehelligt in luftiger Höhe an dem linken Zentrum.

Statt „Juden zu töten ist kein Freiheitskampf“ steht nun „Menschen zu töten ist kein Freiheitskampf“ auf dem Transparent. Das Plakat wirbt nun für Solidarität mit „allen Menschen“, besonders mit den Palästinensern in Gaza. Eine Passantin ist fassungslos: „Warum kann man das Leid der Juden nach den Massakern vom 7. Oktober nicht einfach mal so stehen lassen? Das heißt doch nicht, dass man das Leiden der Palästinenser nicht anerkennt. Immer dieses ‚Ja, aber…‘, wenn es um die getöteten Israelis geht.“

Das Wort „Juden“ auf dem Plakat einfach entfernt

Besonders einen Umstand findet die Frau irritierend: „Dass man die Juden auf dem Plakat übermalt und das Wort einfach entfernt. Dass da jemand seine eigene Agenda einfach drüberklebt, das ist total übergriffig.“

Klare Ansage: „Befreit die Welt von der Hamas“ steht auf Englisch an der Roten Flora Florian Quandt
Girlande an der Roten Flora
Klare Ansage: „Befreit die Welt von der Hamas“ steht auf Englisch an der Roten Flora

Tatsächlich hatte das Transparent mit seinem klar formulierten Mitgefühl für die israelischen Terroropfer durchaus für Verwunderung in der Stadt gesorgt. „Ich dachte erst, das sei ein Fake, als ich das Plakat in den Sozialen Medien sah“, sagt die Passantin: „Als ich feststellte, dass es echt ist, war ich sehr positiv überrascht.“

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Denn: In der extremen Linken gehören „Israelkritik“ und Boykottaufrufe gegen israelische Kulturschaffende und Wissenschaftler für viele zum guten Ton, auch wenn sie antisemitische Ressentiments bedienen. Die Rolle als Opfer wird ausschließlich den Palästinensern zugestanden.

Ein Gegengewicht zu dem überklebten Plakat schwebt zwischen den beiden Türmen der Roten Flora, eine Girlande mit den Worten „Free the World from Hamas“. Befreit die Welt von der Hamas.

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