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Die Karolinenstraße ist direkt an den Messehallen vielbefahren. (Archivbild)
  • Die Karolinenstraße liegt direkt an den Messehallen. (Archivbild)
  • Foto: imago/Stephan Wallocha

Ärger um OMR-Messe: Gerichtsurteil zur Straßensperrung

Das Marketing-Festival OMR am 9. und 10. Mai wird ein Riesen-Event – was für einige Anwohner des benachbarten Karoviertels ein Ärgernis ist. Mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht wollte einer von ihnen die Vollsperrung der Karolinenstraße stoppen. Jetzt haben die Richter ihre Entscheidung verkündet.

Das Verwaltungsgericht hat den Eilantrag des Anwohners abgelehnt (Beschluss 5 E 1712/23). Begründung: Die Straßensperrung greife zwar in seine Rechte ein, das müsse er aber hinnehmen, weil sie der Sicherheit des Verkehrs diene. Der Veranstalter des Festivals habe eine Sondernutzungserlaubnis für die Straße erhalten und damit sei die öffentliche Straße vorübergehend der Allgemeinheit entzogen. Ob so eine Erlaubnis erteilt werde, das liege in der politischen Verantwortung der Stadt Hamburg.

Damit ist die Sperrung der Karolinenstraße zwischen der St. Petersburger Straße und der Lagerstraße für Autos, Fußgänger und Radfahrer vom 8. Mai, 19 Uhr bis zum 11. Mai 5 Uhr vom Verwaltungsgericht bestätigt. Die Entscheidung ist aber noch nicht rechtskräftig: Der Anwohner kann Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben.

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Das OMR Festival (vormals Online Marketing Rockstars Festival) wird seit 2011 (mit pandemiebedingter Unterbrechung) in Hamburg durchgeführt und lässt die Stadt alljährlich für einige Tage zum Nabel der digitalen Welt werden, inklusive Top-Promis, wie in diesem Jahr etwa Tennis-Legende Serena Williams.

Darum soll die Straße gesperrt werden

Auch werden in der kommenden Woche wieder mehr als 70.000 Besucherinnen und Besucher erwartet, und um diese Menschenmassen zu bewältigen, reicht der „Skywalk“ – eine Verbindungsbrücke aus Glas zwischen den Hallen – nicht mehr aus, weswegen OMR nun die vierspurige Karolinenstraße als Fläche für die Besucher braucht. Der Hauptausschuss des Bezirks Mitte hatte dem Antrag auf Sperrung zugestimmt.

Die Linken zeigten sich entsetzt, dass eine öffentliche Straße für eine kommerzielle Veranstaltung gesperrt werden soll. Die Fraktionsvorsitzende der Linken in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, Theresa Jakob, sagte der MOPO: „Als Linke wenden wir uns gegen eine Privatisierung öffentlichen Raumes. Ich hätte mir eine frühere Einbindung der Anwohner und des Quartiersbeirats gewünscht, um über Lösungen sprechen zu können.“

Grüne und Linke verärgert

Auch die Grünen aus dem Bezirk Mitte zeigen sich über die geplante Straßensperrung verärgert: „Es braucht aus unserer Sicht zwingend eine gute Einbindung der Anwohnenden sowie eine gemeinsame Lösung unter Beteiligung der Politik“, so der Vorsitzende der Grünen-Bezirksfraktion, Manuel Muja, zur MOPO.

Um die Wogen zu glätten, kündigte OMR einen Shuttle-Service für Anwohner ein: Sechs Fahrzeuge sollen hierfür im Einsatz sein. Zudem sollen alle Anwohner kostenlos auf das Gelände kommen können, und müssen nicht wie die anderen Besucher ein Ticket ab 399 Euro kaufen. Allerdings: Der kostenlose Zugang ist den Anwohnern erst am Mittwoch ab 15 Uhr möglich, also relativ kurz bevor das Festival endet.

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