Ältester Bootsverleih Hamburgs vor dem Aus: Bezirksamt und Betreiber im Dauerstreit
Seit mehr als 150 Jahren gehört das Bootshaus im Eppendorfer Haynspark zum Bild der Alster. Hier wurden Generationen von Hamburgern mit Kanus, Ruder- und Tretbooten aufs Wasser geschickt. Doch nun droht dem Traditionsverleih das Ende – das Bezirksamt Nord will das Grundstück räumen lassen.
Der Ärger begann, als Ende 2022 der Sondernutzungsvertrag der Betreiberfamilie Silwar auslief. Während der Corona-Zeit hatte es noch Verlängerungen gegeben, doch weitere Angebote zur Vertragsverlängerung seitens des Bezirksamts blieben seitdem aus, wie das „Abendblatt“ berichtet.
Eigentlich hätte das Grundstück an die Stadt zurückgegeben werden sollen. Doch dazu kam es nicht. Nach Darstellung des Bezirksamts gegenüber dem „Abendblatt“ wurden Absprachen nicht eingehalten, so die Zeitung weiter. Stattdessen seien weiterhin Boote verliehen und sogar neue Lagerplätze vergeben worden.
Um Klarheit für die Bootseigner zu schaffen, weist das Bezirksamt nun online, in den sozialen Medien und mit einem Schild am Bootshaus darauf hin, dass es die Bewirtschaftung des historischen Bootshauses neu ausschreiben will: „Laufende privatrechtliche Verträge der aktuellen Betreiber des Bootshauses zur Einlagerung von Booten oder Sportgeräten in der Bootshalle werden vom Bezirksamt Hamburg-Nord bis zum 31.10.2025 geduldet.“ Spätestens dann müssen alle Lagerplätze geräumt sein.
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Das sogenannte Interessenbekundungsverfahren hat noch nicht begonnen, doch im Bezirksamt ist man sicher, dass viele Interessenten mit neuen Konzepten kommen werden, hieß es beim „Abendblatt“. Für die Nutzer im Haynspark bedeutet das vor allem Ungewissheit. Ob die Familie Silwar selbst noch einmal antreten wird, ist offen. (apa)
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