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Früher ein sehr häufiges Bild in der Schanze: Kreuz und quer geparkte E-Scooter auf dem Bürgersteig (Symbolbild)
  • Früher ein sehr häufiges Bild in der Schanze: Kreuz und quer geparkte E-Scooter auf dem Bürgersteig (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Achtlos abgestellt: Hamburg sagt Scooter-Chaos den Kampf an

Nach der Fahrt mal kurz mitten auf dem Bürgersteig abgestellt, ins nächste Gebüsch oder Wasser geworfen oder sogar auf der Straße liegen gelassen: Seit die E-Scooter im Sommer 2019 Einzug in Hamburg gehalten haben, reißen die Beschwerden über die elektrischen Roller nicht ab. Das soll sich jetzt endlich ändern: Die Bürgerschaft fordert strengere Regeln für die kleinen Flitzer und ihre Mieter.

Denn die falsch geparkten E-Roller sind nicht nur nervig, wenn Fußgänger darüber steigen müssen, sie können auch zu ernsthaften Unfällen führen. Liegen sie beispielsweise in einer Kurve auf dem Radweg, besteht die Gefahr, dass Fahrradfahrer dagegen fahren und stürzen.

Hamburg: Rot-Grün will mehr Regulierungen für E-Scooter

Die rot-grüne Bürgerschaftsfraktion fordert deshalb in einem Antrag mehr Regelungsmöglichkeiten für das Abstellen von E-Scootern für die einzelnen Kommunen. Aktuell dürfen die elektrischen Roller überall im öffentlichen Raum abgestellt werden.

Im März hatten der Bezirk Altona und der Bezirk Mitte bereits vorgesprescht und ein Pilotprojekt gestartet, das feste Abstellplätze für E-Scooter in der Schanze vorsieht. So ganz scheint das aber nicht zu funktionieren. Wie ein Schanzen-Anwohner der MOPO erzählt, stehen die elektrischen Roller bei ihm inzwischen direkt vor der Haustür. „Es wird einfach immer schlimmer!“, beschwert er sich. „Wir hatten das schon ein paar Mal, dass Besoffene die bis in den Hausflur geschleppt haben.“

In der Schanze stehen die E-Roller inzwischen schon direkt vor den Hauseingängen. Honorarfrei
In der Schanze stehen die E-Roller inzwischen schon direkt vor den Hauseingängen.
In der Schanze stehen die E-Roller inzwischen schon direkt vor den Hauseingängen.

Auf den vom Bezirk errichteten Abstellflächen stünden immer nur zwei oder drei Roller. „Man müsste es verpflichtend machen, dass der Fahrer oder die Fahrerin nur auf den Parkplätzen die Miete beenden kann“, schlägt er vor. „Sonst hält sich doch niemand daran.“ Er spricht sich ebenfalls dafür aus, nur noch eine beschränkte Anzahl E-Roller-Anbieter in der Stadt zuzulassen. „Das gerät sonst immer weiter außer Kontrolle“, ist er sich sicher. „Jeder ist hier so davon genervt, weil man keine fünf Meter gehen kann, ohne darüber zu stolpern.“

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Der verkehrspolitische Sprecher der Hamburger SPD, Ole Thorben Buschhüter, sieht in den E-Scootern allgemein eine Bereicherung für die Mobilität in der Stadt. „Leider zeigen die Erfahrungen seit 2018 aber, dass Nutzerinnen und Nutzer die E-Roller mitunter an ungeeigneten Orten abstellen und damit insbesondere sehbehinderte oder in der Mobilität eingeschränkte Fußgängerinnen und Fußgänger gefährden.“

Hamburg: Immer wieder Beschwerden über E-Scooter

Rosa Domm, Sprecherin für Mobilitätswende der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, ergänzt: „Ein Großteil der Radwege ist nicht für E-Scooter ausgelegt, was zu immer mehr Konflikten im Straßenraum führt.“

Ein großes Problem sei laut Buschhüter auch die illegale Entsorgung in Parks oder Kanälen. „Wir wollen, dass die Kommunen selbst bestimmen können, wo und wie die E-Scooter abgestellt werden dürfen.“ Dafür wolle man sich in Berlin mit einer Bundesratsinitiative einsetzen.

Hamburg will Bundesratsinitiative für E-Scooter

„Damit E-Scooter dauerhaft einen Beitrag zur klimagerechten und sicheren Mobilität leisten können, brauchen wir klare Regeln für das Abstellen“, betont Domm. Die Sicherheit habe höchste Priorität. Am 15. September soll der rot-grüne Antrag in der Hamburgischen Bürgerschaft behandelt werden.

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