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HVV 9-Euro-Ticket
  • Eine U-Bahn an den Landungsbrücken in Hamburg. (Symbolfoto)
  • Foto: imago/Jürgen Ritter

9-Euro-Ticket: So kommen Sie an die Billig-Fahrkarte

Das 9-Euro-Ticket naht! Ab Juni kann jeder für kleines Geld den HVV nutzen. Jetzt sind alle offenen Fragen für Hamburg geklärt. Was sich für die Zeit beim HVV ändert, ab wann das Ticket erhältlich ist und wie es mit der Rückerstattung läuft.

Ab wann und wo kann man das 9-Euro-Ticket kaufen? 

Ab dem 20. Mai startet der Vorverkauf für das 9-Euro-Ticket. Allerdings wird man es erst einmal nur online (App und Onlineshop) erwerben können. Ab dem 1. Juni bekommt jeder das Ticket dann auch analog im Bus, an den Servicestellen oder am Automaten. Da das Ticket jeweils für den Kalendermonat (Juni, Juli, August) gilt, ist es auch möglich, sich direkt mit drei Tickets einzudecken. Das Ticket ist für die 2. Klasse gültig und ist nicht übertragbar.

Wo gilt das 9-Euro-Ticket?

Überall, außer im Fernverkehr. Wer das 9-Euro-Ticket hat, kann damit im gesamten HVV-Gebiet herumfahren, aber zum Beispiel auch in Berlin. Regionalzüge sind auch nutzbar. 

Wie hoch ist die Entlastung für HVV-Kunden? 

Durchschnittlich 170 Euro spart ein HVV-Abokunde durch das 9-Euro-Ticket in den drei Monaten.

So kommen Abo-Kunden an die Rückerstattung

Was ändert sich für Abokunden und wie bekommen sie ihr Geld erstattet?

Das Lastschriftverfahren wird bei allgemeinen Abos auf 9 Euro umgestellt. Beim Profiticket läuft es je nachdem, wie das Unternehmen es handhaben will. Entweder wird direkt in der Entgelt-Abrechnung auf 9 Euro umgestellt oder es gibt eine Erstattung im Nachgang. Der Arbeitgeber kann aber auch – wenn er will – die Gesamtkosten übernehmen. Studierende werden nicht sofort entlastet, weil die Semestertickets bereits bezahlt sind. Die Unis werden deshalb die drei vergünstigten Monate im Folgesemester verrechnen oder das Geld rückwirkend erstatten. Das Sozialabo wird in den drei Monaten kostenlos sein. Wichtig: Niemand muss sich laut HVV selbst darum kümmern, dass er sein Geld zurückbekommt.

Ändert sich etwas am Fahrkartenautomaten? 

Ja, (fast) alle Einzelfahrtickets, die mehr als 9 Euro kosten, werden für den Aktionszeitraum (Juni-August) gestrichen und sind nicht erhältlich. Die normalen Monats- und Wochenkarten werden zwischen Juni und Ende August nicht verkauft. Gruppen- und Tageskarten bleiben allerdings erhalten, damit Menschen und Gruppen, die nur sehr selten mit der Bahn fahren, nicht zum 9-Euro-Ticket gezwungen sind. 

Sorgt das 9-Euro-Ticket für volle Bahnen?

Wie groß wird der Ansturm? 

Das weiß keiner. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sagte am Dienstag, man wolle „Menschen in Bus und Bahn locken“. HVV-Chefin Anna-Theresa Korbutt hofft zwar auf einen Anstieg der Fahrgastzahlen, kann aber auch noch keine seriöse Prognose abgeben. „Wir nehmen Wetten gerne entgegen.“ Derzeit bewegt sich die Auslastung des ÖPNV in Hamburg aber ohnehin nur bei 80 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Zumindest dahin will man wieder zurückkommen. Dafür soll auch eine umfangreiche 9-Euro-Werbekampagne gestartet werden. 

Das 9-Euro-Ticket wird in der HVV-App ab dem 20. Mai erhältlich sein. HVV
Das 9-Euro-Ticket wird in der HVV-App ab dem 20. Mai erhältlich sein.
Das 9-Euro-Ticket wird in der HVV-App ab dem 20. Mai erhältlich sein.

Hat der HVV ausreichend Kapazität? 

Angeblich ja – auch, wenn natürlich noch nicht abzusehen ist, wie groß der Ansturm ist. „Wir sind zurzeit mit allem draußen, was wir haben“, so HVV-Chefin Korbutt. Auf welchen Linien es aber ganz besonders voll werden könnte, kann man im Vorfeld nicht abschätzen. 

Was kostet das 9-Euro-Ticket die Stadt?

Im gesamten HVV-Gebiet werden vermutlich rund 130 Millionen Euro Einnahmen wegfallen (106 Millionen Euro in Hamburg). Der Bund übernimmt die Kosten. 

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Und wie geht es dann im September weiter, wenn das 9-Euro-Ticket endet?

Derzeit werkelt man beim HVV daran, attraktive Anschlussangebote zu schaffen. HVV-Chefin Korbutt wollte allerdings noch nicht verraten, wie die genau aussehen werden. Außerdem wird es während der drei Monate universitäre Auswertungen geben, um bestmöglich den Effekt des Preisnachlasses zu untersuchen. Schon im September soll es dann erste Evaluierungsergebnisse geben.

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