170.000 Becher täglich: Macht diesem Müllberg in Hamburg ein Ende
Beim Coffee-Shop kurz einen Kaffee vor der Arbeit holen. Den Abstecher machen viele gern. Aber oft wird der leere Becher anschließend nicht ordentlich entsorgt. Mehr als 170.000 Einwegbecher werden pro Tag an Hamburgs Theken verkauft. Nicht wenige davon landen auf der Straße oder in Parks statt in den vorgesehenen Mülleimern – daraus entsteht enorme Vermüllung. Nun fordert der BUND eine Verpackungssteuer – pünktlich zu der „Sustainability Week“ (auf Deutsch: Nachhaltigkeitswoche) in Hamburg.
In Hamburg finden vom 1. bis zum 6. Juni mehr als 100 Veranstaltungen für die „Sustainability Week“ statt. Von Ausstellungen über Werkstätten bis hin zu Lesungen ist alles dabei. Passend zu der Aktionswoche fordert der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) jetzt eine sogenannte Verpackungssteuer in der Hansestadt.
Tübingen macht es vor: 2022 wurde in der Stadt eine Verpackungssteuer ins Leben gerufen – und die Stadt vermeldet positive Bilanzen. Der öffentliche Raum sei weniger mit Müll belastet, die Zahl der Betriebe, die Mehrweggeschirr anbieten, deutlich angestiegen. Die Mehrwegquote liegt dort inzwischen bei rund 50 Prozent. Ein signifikanter Unterschied zu der deutschen Durchschnittsquote, die eine Null weniger zu vermelden hat: Sie liegt bei 95 Prozent Einweg- und nur fünf Prozent Mehrwegverpackungen in deutschen Gastronomien.
Gastronomen sollen mit Einnahmen der Verpackungssteuer unterstützt werden
Außer dem Sparen von Ressourcen würden die Gastronomen durch die Steuereinnahmen finanziell bei ihrer Umstellung auf Mehrwegsysteme unterstützt werden, erklärt Jürgen Mumme, Projektleiter beim BUND Hamburg. „Durch die Besteuerung der Einwegverpackungen würden wir zu einer gerechten Kostenübernahme ausschließlich durch die Verursacher kommen“, argumentiert er weiter. Denn: Momentan zahle die allgemeine Bevölkerung für die Entsorgung des Mülls.
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Das Bundesverfassungsgericht hat eine Verpackungssteuer bereits genehmigt. Nun will die Linke am 4. Juni einen Antrag für diese Steuer in der Bürgerschaftssitzung Hamburgs stellen. Zudem hat der BUND eine Petition für die Einführung der Steuer gestartet. Den Müllbergen aus Kaffeebechern soll so ein Ende gesetzt werden. (mm)
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