13-Jähriger stürzt vor S-Bahn: Kaum bekannter Lebensretter bewahrt ihn vor dem Tod
Ein falscher Schritt. Plötzlich geht es um Sekunden: Am Samstagmittag ist ein Teenager am S-Bahnhof Neuwiedenthal ins Gleisbett gestürzt – direkt vor eine einfahrende Bahn. Er brachte sich mit einem Trick in Sicherheit, der im Ernstfall Leben rettet – und vielen trotzdem unbekannt ist.
Es ist 13.15 Uhr, als der 13-Jährige an der Bahnsteigkante ins Stolpern gerät. Er fällt ins Gleis. Der Triebwagenführer reißt die Notbremse. Doch der Zug ist viel zu nah. In diesem Moment entscheidet der Junge instinktiv richtig: Er rollt sich seitlich in eine schmale Nische unter dem Bahnsteig – den sogenannten Unterrollraum, der genau für solche Notfälle gedacht ist.
Der Unterrollraum rettet im Notfall Leben
Der Unterrollraum ist ein spezieller Sicherheitsraum – seitlich der Gleise, unterhalb des Bahnsteigs, in den sich Menschen bei akuter Gefahr zurückziehen können. Aus Sicherheitsgründen will die Deutsche Bahn keine genaueren Details zu Größe oder Bauweise bekannt geben – um keine Neugier zu wecken und nicht zu riskantem Verhalten zu verleiten. An U-Bahn-Haltestellen sind solche Schutzräume ebenfalls verbaut. So können Betroffene sich im Ernstfall davor bewahren, von einer Bahn überrollt zu werden.
So verhalten sie sich als Zeuge eines Unfalls
Doch viele kennen diese Sicherheitsmaßnahme gar nicht, oder wissen generell nicht, wie sie sich in solchen Situationen verhalten sollen. Egal ob im Gleisbett oder als Unfallzeuge auf dem Bahnsteig.
Denn auch die umstehenden Menschen am Bahnsteig können in solchen Notfällen wie am Samstag handeln. „Auf allen S-Bahnsteigen befinden sich Rufsäulen“, erklärt ein Bahnsprecher. Wer den SOS-Knopf drückt, wird direkt mit der Leitstelle verbunden. „Dort sehen die Kolleg:innen über die Kamera sofort, was passiert, und können umgehend Hilfe anfordern“, so der Sprecher weiter.
Bundespolizei warnt: Zugführer können nicht ausweichen
Die Bundespolizei warnt regelmäßig und fordert Bahnreisende auf, sich von den Gleisen fernzuhalten. Immer wieder stürzen oder stolpern Menschen vom Bahnsteig, häufig unter Alkoholeinfluss. Dabei gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch weitere Reisende, Helfer und traumatisieren möglicherweise den Zugführer.
Die Lokführer können auf den Schienen nicht ausweichen und haben einen langen Bremsweg. Wenn der Zug zum Zeitpunkt des Sturzes gerade einfährt, hat der Lokführer keine Chance mehr, einen oft tödlichen Zusammenstoß zu verhindern.
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Auf diese Weise hätte es auch am Samstag enden können, wenn der 13-Jährige nicht geistesgegenwärtig in dem Unterrollraum Schutz gesucht hätte. So konnte er mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Für den Teenager aus Neuwiedenthal war der Unterrollraum die Rettung – unscheinbar, aber in dem Moment überlebenswichtig.
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