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Die weihnachtlich beleuchtete Mönckebergstraße
  • Die Mönckebergstraße in Hamburg. Viele Geschäfte in Hamburg haben stark unter den Corona-Beschränkungen gelitten – nun ist der Einzelhandel aufgrund der steigenden Kosten erneut in der Krise. (Archivfoto)
  • Foto: dpa | Marcus Brandt

Mehr als 1000! So viele Geschäfte in Hamburg sollen Corona nicht überstanden haben

Die Corona-Zeit hat es Händlerinnen und Händlern schwer gemacht. Auch in Hamburg haben viele ihr Geschäft schließen müssen. Der Handelsverband Nord nennt nun Zahlen.

Zwangsschließungen, geringere Umsätze und Personalmangel – in Hamburg haben viele Geschäfte die coronabedingten Einschränkungen nicht überstanden. „Schon heute gibt es im Vergleich zu 2019 bundesweit 41.000 Geschäfte weniger. Rechnerisch auf Hamburg bezogen sind das etwa 1100 Geschäfte, die bereits weggefallen sind“, sagte die Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte, dem „Abendblatt“. Die Zahlen beinhalteten auch Filialschließungen, sagte Nolte. Neueröffnungen seien bei diesen Zahlen nicht gegengerechnet.

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Aktuell zehrten zudem die Kostensteigerungen die Renditen auf, sagte Nolte weiter. „Gleichzeitig sind die Reserven nach der Pandemiezeit aufgebraucht. Gerade Bekleidung und Schuhe sind die Branchen mit dem geringsten Bruttobetriebsüberschuss“, so die Einzelhandelsexpertin weiter. Sie ging davon aus, dass bei den aktuellen Kostensteigerungen und der Verbraucherzurückhaltung außerdem bei sehr vielen Geschäften am Ende des nächsten Jahres keine schwarzen Zahlen mehr stehen könnten.

Verbraucher halten ihr Geld zusammen

In der Pandemiezeit selbst seien die Umsatz-Erfahrungen der Händler sehr unterschiedlich gewesen. „Einige Branchen sind gut durch die Krise gekommen, etwa der Lebensmitteleinzelhandel, aber auch die Sortimente Möbel, Fahrräder oder Outdoor. Bei Mode und Schuhen sah es ganz anders aus.“ Nun aber mache der Verband die Erfahrung, dass alle Geschäfte gleich betroffen seien. „Die Verbraucher halten ihr Geld zusammen, auf der anderen Seite steigen die Kosten für die Händler.“ Das setze der ganzen Branche nach den Pandemiejahren extrem zu. „Unter dem Strich steht für 2022 ein reales Minus. Wie hoch das im Einzelnen ausfällt, wird sich zeigen.“

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Gründe seien stetig steigende Preise bei Lieferanten, Herstellern und Dienstleistern, wie Nolte dazu sagte. „Und wir können die Preissteigerungen nicht eins zu eins an die Verbraucher weitergeben, weil der Wettbewerb das einfach verhindert“, sagte Nolte. Insofern sänken die Margen. (dpa)

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