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  • Elefantenkuh Saida hat im Leipziger Zoo nicht mehr viel Grund zur Freude.
  • Foto: imago/Thomas Müller

„Rüsselkrieg“ in Leipzig: Das traurige Schicksal von Hamburgs Elefantenkuh Saida

Leipzig –

In Hamburg war sie der Star des Tierparks Hagenbeck: Elefantenkuh Saida, die 1996 ihre Tochter Salvana zur Welt brachte und damit für großes Entzücken sorgte. Doch diese Zeiten sind vorbei. Im Zoo Leipzig, wo die 46 Jahre alte Dame inzwischen lebt, wurde Saida zu einer Ausgestoßenen. Man will sie loswerden. 

Der Zoo Leipzig bestätigte die Pläne für eine Verlegung Saidas. „Wir bauen in Absprache mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EAZA) unsere Elefantenherde komplett um“, so Sprecherin Maria Saegebarth zu MOPO. Da Saida sich mit dem Rest der Herde nicht verstehe, müsse sie Sachsen „perspektivisch verlassen“.

Leipzig will Hamburgs frühere Elefantenkuh Saida loswerden

Nach MOPO-Informationen hat Saida die in sie gesetzten Erwartungen enttäuscht. Zusammen mit ihrer Tochter Salvana war sie 1996 mit dem Ziel nach Leipzig geholt worden, sie zur Leitkuh zu machen. Doch dann soll sich Saida als Diva entpuppt haben. Zwischen ihr und drei weiteren Kühen soll ein regelrechter „Rüsselkrieg“ ausgebrochen sein, schreiben die Lokalmedien.

Wie Zoo-Sprecherin Maria Saegebarth erklärte, hat sich die Situation seit dem Tod von Saidas Gefährtin, der Elefantenkuh Thura, im vergangenen Jahr noch weiter verschärft.

Kommt Saida wieder nach Hamburg zurück?

Ob die Trennung von Salvana – bis heute ihr einziges Kalb – dabei eine Rolle spielt? Diese kehrte 2011 nach Hamburg zurück, nachdem sie von einem Bullen erfolgreich gedeckt worden war. Traurig: Leider kam Saidas Enkel leblos zur Welt – eine Totgeburt.

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Da waren sie noch vereint: Saida und ihre Tochter Salvana tummeln sich im Wasserbecken des Leipziger Zoos.

Foto:

picture alliance / dpa

Kommt es nun zu einer Wiedervereinigung von Mutter und Tochter? Wie der Verband der zoologischen Gärten bestätigte, verfolgt die EAZA seit ein paar Jahren ein europaweites Progamm, das Elefantenherden als Familiengruppen zu erhalten bzw. aufzubauen versucht.

Gespräche über Saidas Zukunft laufen noch

EAZA-Koordinator Harald Schmidt, der für die Unterbringung der Elefanten in Europa zuständig ist, erklärte gegenüber der MOPO: „Im Verlauf der letzten 30 Jahre haben die Zoos bei der Haltung von Elefanten radikal neue Wege beschritten. Eines der größten Ziele ist es heute, im besten Interesse jedes einzelnen Elefanten zu handeln.“

Laut dem Leipziger Zoo gibt es noch keinen Abnehmer für Saida. Die Gespräche mit der EAZA würden noch laufen.

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Auch Gerüchte, wonach Saida im Karlsruher Zoo untergebracht werden soll, scheinen nicht zu stimmen. „Die Corona-Pandemie hat uns vor sehr große Herausforderungen gestellt. In diesem Jahr nehmen wir definitiv kein neues Tier auf“, so eine Sprecherin. Was noch gegen Karlsruhe spricht: Dort lebt die ehemalige Hagenbeck-Kuh Jenny, mit der Saida sich nach MOPO-Informationen auch nicht verstanden haben soll.

Hamburg: Gibt es noch ein Happy End für Saida?

Beim Tierpark Hagenbeck hält man sich bedeckt: „Eine Rücknahme von Saida ist derzeit nicht geplant“, sagt eine Sprecherin. Die Hagenbeck-Herde gehöre schon jetzt zu den größten in ganz Europa. „Jedes neue Tier, egal ob nun Saida oder ein anderer Elefant, bringt Unruhe in das harmonische Gefüge jeder hierarchisch organisierten Elefantenherde“, so die Sprecherin. Solange die Elefantenanlage nicht umgebaut wird, will Hagenbeck die Struktur der Herde nicht gefährden.

Das Tauziehen um Saida ist noch nicht zu Ende.

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