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„Hamburg hält zusammen“: Überblick: So sehen die Hilfen aus

Ob Telefonpatenschaften, Einkaufshilfen oder Gutscheine für Restaurants: Viele Menschen wollen anderen, die besonders von der Corona-Krise betroffen sind, helfen. Auch die MOPO hat eine Aktion gestartet.

Geschäfte und Schulen sind geschlossen, das öffentliche Leben ist größtenteils lahmgelegt. Viele Menschen – vor allem im Einzelhandel und Freiberufler – bangen um ihre Existenz. Um ihnen und Menschen, die in der Corona-Krise besonders Hilfe benötigen, zu helfen, gibt es jetzt überall in Hamburg Nachbarschaftsinitiativen – für kleine Läden um die Ecke, ältere und kranke Menschen, Obdachlose und Kinder.

Ein kleiner Überblick zeigt, wo es Hilfe gibt und wo man sich engagieren kann:

Koordination: Unter www.hamburg.de/engagement hat die Sozialbehörde Initiativen, Angebote und Anlaufstellen zusammengestellt. „Es ist beeindruckend, wie sehr die Hamburgerinnen und Hamburger auch in dieser Zeit füreinander einstehen und welche kreativen Wege dabei beschritten werden“, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Die Hamburger Freiwilligenagenturen stellen ab sofort die Plattform www.freiwillig.hamburg/corona-hilfe bereit. Dort werden sowohl die Angebote von Freiwilligen, die unterstützen wollen, als auch von Menschen, die Hilfe benötigen, gebündelt. Ein ähnliches Angebot gibt es bei der „Corona-Hilfe Hamburg“ auf Facebook.

Die MOPO ist auch überzeugt davon, dass Solidarität und Hilfe wichtige Mittel in der Krise sind, um die außergewöhnliche Situation zu überstehen. Da schon viele Menschen über die sozialen Medien mitgeteilt haben, Nachbarn oder älteren Menschen helfen zu wollen, zum Beispielt mit Unterstützung bei den Einkäufen, hatte die MOPO die Idee auf die Titelseite gedruckt, um es den Menschen noch einfacher zu machen. Auch im Netz steht der Flyer zum Download bereit.

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Einzelhandel: Gerade kleine Läden sind von der Corona-Krise akut in ihrer Existenz bedroht. Um sie zu unterstützen, gibt es zahlreiche Aktionen. So kann man seine Bücher zum Beispiel weiterhin in der Buchhandlung „Stories“ im Stadtteil Eppendorf online bestellen oder direkt abholen. „Ein Buch kaufen: Im Lieblingsbuchladen Stories! im Falkenried anrufen, vor die Tür legen lassen, abholen. Geht auch!“, schreibt eine Kundin bei Facebook. Auf ähnliche Weise verkaufen auch Blumenläden und andere Geschäfte ihre Waren, so kann man sich zum Beispiel beim Hof Eggers in Kirchwerder Blumen liefern lassen

Gastronomie: Auch vielen gastronomischen Betrieben droht durch die Corona-Krise das Aus. Einige haben daher auf Lieferservice umgestellt, um ihre Kunden so noch zu erreichen. „Liebe Nachbarn, vielen Dank, dass Sie sich weiterhin unsere Gerichte schmecken lassen und uns dadurch auch unterstützen! Wir beliefern Sie auch – Ihr Thai-Gourmet“, heißt es in einem Aushang an einem asiatischen Restaurant in Eimsbüttel. Auch Bäcker und andere Lebensmittelhändler bieten ihren Kunden einen Lieferservice an. Bei der Aktion „pay now – eat later“ kaufen Kunden Gutscheine für ihr Lieblingsrestaurant und lösen diese nach der Krise ein.

Senioren: Viele Menschen engagieren sich für ältere und kranke Menschen, die durch den Corona-Virus besonders bedroht sind. „Hallo Nachbarn! Wenn ihr derzeit vom Erledigen wichtiger Dinge (Einkauf, Post…) abgehalten werdet, sagt mir bitte Bescheid. Ich werde helfen, wo ich kann“, heißt es in Aushängen in Hausfluren, an Straßenlaternen und bei „Corona-Hilfe Hamburg“ auf Facebook. Auch Schwangere und Frauen, die gerade ein Kind bekommen haben, bitten um Hilfe beim Einkaufen und Erledigen kleiner Dinge. Es werden auch Telefonpatenschaften und Briefkontakte angeboten, um etwas gegen die Einsamkeit der Menschen zu unternehmen.

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Obdachlose: „Wer, wenn nicht wir“ – unter diesem Motto hat sich die Hamburger Kultkneipe „Elbschlosskeller“ in der Corona-Krise in eine Suppenküche und Kleiderkammer für Obdachlose verwandelt. „Die Schwächsten in unserer Gesellschaft bekommen derzeit nicht die Hilfe, die sie brauchen“, sagte „Elbschlosskeller“-Wirt Daniel Schmidt. Auch andere wollen Menschen ohne festen Wohnsitz helfen: So gibt es seit ein paar Tagen in Hamburg-Eimsbüttel einen Gabenzaun für Obdachlose. Dort kann jeder Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung und ähnliches in eine Plastiktüte packen und spenden.

Kinder: Von der Krise betroffen sind auch Kinder – weil sie ihre Freunde und Großeltern nicht mehr sehen dürfen und ihnen langweilig ist. Für sie bieten NDR und SWR jeden Tag um 16.00 Uhr eine Vorlesestunde per Livestream mit berühmten Kinderbuchautorinnen, darunter Cornelia Funke, Kirsten Boie, Isabel Abedi und Margit Auer. Und was, wenn die Kinder mal an die frische Luft möchten? Bei der Nachbarschaftsinitiative nebenan.de in Eimsbüttel gibt es jetzt sogar eine Doodle-Liste für die Gartennutzung für Kinder.

Tiere: Viele Menschen bieten auch ihre Hilfe an, um Haustiere zu versorgen oder mit Hunden Gassi zu gehen. Andere suchen Tierkinder, damit sich Kinder um sie kümmern können. Anne Klose von der Hundeschule „Hansehund“ gibt mit ihrem Hund jetzt Online-Seminare für die Welpengruppe im Homeoffice.

Musik: Zahlreiche Musiklehrer bieten für ihre Schüler Online-Unterricht an, auch Chöre proben online. Nach dem Vorbild von Ländern wie Italien und Spanien klatschen auch in Hamburg zahlreiche Menschen um 21 Uhr an offenen Fenstern und Balkonen. Sie wollen damit all jenen danken, die die Versorgung und Sicherheit während der Corona-Krise aufrecht erhalten. Seit einigen Tagen singen die Menschen auch gemeinsam oder Solisten spielen kurze Lieder.

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