Auch in der Finanzbranche wird Nachhaltigkeit immer wichtiger (Symbolbild).
  • Auch in der Finanzbranche wird Nachhaltigkeit immer wichtiger (Symbolbild).
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Grüne Finanzen: Was verursacht bei einem Konto überhaupt CO₂?

Ein grünes, klimaneutrales Konto und nachhaltige Investments? Nachhaltigkeit wird auch in der Finanzbranche immer wichtiger. Aber was haben Banken eigentlich mit Öko zu tun? Und wie viele Menschen investieren schon nachhaltig? Die MOPO hat mit Axel Krohn, dem Leiter für Unternehmenskommunikation der Sparda Bank Hamburg gesprochen.

Herr Krohn, warum ist Nachhaltigkeit für Banken wichtig?
Das Thema ist ja nicht nur für Banken, sondern für alle Menschen wichtig. Immer mehr Kundinnen und Kunden wollen ihre Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit treffen – auch bei Girokonten oder Geldanlagen. Knapp 70 Prozent unserer Kunden und Kundinnen sagen, dass ihnen Nachhaltigkeit wichtig ist. Als Genossenschaftsbank richten wir uns an den Bedürfnissen unserer Mitglieder aus.
 
Wie viele Ihrer Kunden investieren nachhaltig?
Die Bedeutung der nachhaltigen Geldanlagen nimmt stetig zu. Im vergangenen Jahr haben unsere Kunden und Kundinnen rund 40 Prozent der neu abgeschlossenen Fondsanlagen in nachhaltige Fonds investiert. Hierbei spielen Umweltthemen und soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen und Menschrechte eine wichtige Rolle.

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Banken machen sich über Nachhaltigkeit auch attraktiv. Auch Sie bieten ein klimaneutrales Konto an. Ist das ein Verkaufsschlager?

Bei uns nutzen aktuell etwa 13.000 Kunden und Kundinnen das klimaneutrale Girokonto „Sparda Horizont“. Hinzu kommen rund 14.000 junge Kunden und Kundinnen, die „Sparda Young Horizont” nutzen. Mit Blick auf unsere insgesamt etwa 270.000 Kunden und Kundinnen ist das noch ein kleiner Teil, der aber stetig wächst. Nachhaltigkeit allein reicht aber nicht, auch das Gesamtpaket muss stimmen. So kann Nachhaltigkeit ein Kriterium sein, sich für eine Bank zu entscheiden. 
 
Was verursacht bei einem Konto überhaupt CO₂ i?
Emissionen fallen zum Beispiel bei der Stromerzeugung für das Online-Banking an oder beim Weg zum Geldautomaten. Wir haben diese Werte mit einem externen Dienstleister ermittelt und kompensieren die Emissionen, indem wir Umweltprojekte durch den Kauf von Klimaschutz-Zertifikaten fördern. Zudem pflanzen wir in Norddeutschland für jedes neue Horizont-Konto einen Baum und fördern regionale Umweltinitiativen.

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Viele deutsche Banken sind von echter Nachhaltigkeit noch entfernt. Ihre Schwesterbank Sparda Bank West etwa schneidet im „Fair Finance Guide“ sehr schlecht ab. Wie kann das besser werden?
Viele Menschen haben ein unterschiedliches Verständnis von „Nachhaltigkeit”. Daher ist Transparenz sehr wichtig. Die Pflicht zu Nachhaltigkeitsberichten wird ausgeweitet, sodass immer mehr Unternehmen sich damit befassen. Wir als Sparda-Bank Hamburg richten uns an den ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) aus und veröffentlichen unser Nachhaltigkeitsverständnis auf unserer Website. (ncd)

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