Die Hertha-Spieler Haris Tabakovic, Palko Dardai und Marco Richter (von rechts) sind gefrustet über ihre Heim-Niederlage gegen Wehen Wiesbaden

Bereits nach zwei Spieltagen stehen die Hertha-Spieler um Haris Tabakovic, Palko Dardai und Marco Richter (v.l.) unter Druck. Foto: imago/Matthias Koch

Nach Horror-Start: Vor HSV-Duell brennt in Berlin der Baum

Null Punkte, null Tore: Hertha BSC macht in der 2. Liga da weiter, wo der Klub vor dem Sommer aufgehört hat. Pal Dardai setzt auf die Zeit.

Als Hertha BSC wieder ganz unten angekommen war, nahm Pal Dardai seine Null-Tore-Mannschaft demonstrativ in Schutz. „Wenn du vier Jahre nur auf der Verliererseite bist, ist es schwierig. Leider sind wir noch immer auf der Verliererseite“, sagte der Coach der Berliner nach der bitteren 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden. Der „fünfte Umbruch in fünf Jahren“, betonte Dardai am Sky-Mikrofon, sei eben nicht so einfach zu verkraften.

Die Pfiffe im Olympiastadion waren dennoch nicht zu überhören. „Ich kann den Unmut der Fans am Ende verstehen“, sagte Kapitän Marco Richter. Die nackten Zahlen sind schließlich gruselig: Zwei Spiele, null Punkte, null Tore – die Hertha macht in der 2. Bundesliga da weiter, wo sie vor dem Sommer aufgehört hat. Zumindest am Freitagabend bedeutete das den letzten Rang in der Tabelle.

Hertha überlegen, aber nicht zwingend

Dabei war Hertha die bessere Mannschaft, nutzte aber keinen ihrer 21 Torschüsse. „Wir hatten gefühlt seit 20 Jahren in der gegnerischen Hälfte nicht so viel Ballbesitz“, sagte Dardai. Wehen dagegen gelang in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Lasse Günther (90.+2) der Lucky Punch – das reichte, um die wenigen mitgereisten Fans im ersten Pflichtspiel zwischen beiden Klubs zu verzücken.

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.
Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Dardai betonte, seine neu zusammengestellte Mannschaft müsse sich „noch finden“. Doch die Aufgaben werden nicht einfacher. Nach dem Pokalspiel beim Regionalligisten Carl Zeiss Jena wartet in der Liga das Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV. „Wir müssen eine Schippe drauflegen, ganz klar“, sagte auch Richter: „Ob Spieler weggegangen sind oder Unruhe ist, das muss man in den 90 Minuten ausblenden.“

Neuer Trikotsponsor sorgt bei einigen Fans für Unmut

Immerhin: Einen neuen Trikotsponsor hat die Hertha noch gefunden. Auf der beim 0:1 in Düsseldorf noch blanken Brust war am Freitag ein dickes B für einen Wettanbieter (CrazyBuzzer) zu sehen. Rund zwei Millionen Euro pro Jahr bringt das, viele Fans sehen den Deal dennoch kritisch. Als kurz vor Beginn der Partie das große Werbebanner des neuen Partners präsentiert wurde, ertönten einige Pfiffe.

Das könnte Sie auch interessieren: „Es wird Zeit“: HSV-Trainer Walter erklärt Sinneswandel an der Seitenlinie

Keine einfachen Zeiten also für Dardai, der vor allem auf den Faktor Zeit setzt. „Die Leidenschaft ist da. Ende des Jahres gewinnen wir diese Spiele in der letzten Minute“, sagte der Hertha-Coach, er habe weiter volles Vertrauen. „Am Jahresende hast du deine Rechnung“, so Dardai: „Und wir müssen daran arbeiten, dass diese Rechnung vernünftig aussieht.“ (SID/ps)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test