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Detlev Börs, Amazon-Betriebsratschef, geht neben seiner Anwältin Svenja Meergans (l) in den Saal vom Arbeitsgericht.
  • Detlev Börs, Amazon-Betriebsratschef, geht neben seiner Anwältin Svenja Meergans (l.) in den Saal vom Arbeitsgericht.
  • Foto: dpa

Arbeitsgericht stimmt Entlassung von Amazon-Betriebsratschef zu

Das Arbeitsgericht Lüneburg hat der fristlosen Entlassung des Betriebsratsvorsitzenden bei Amazon in Winsen/Luhe im Landkreis Harburg zugestimmt.

„Das war eine schwerwiegende Pflichtverletzung“, sagte der Vorsitzende Richter Ralf Ermel am Mittwoch zum Fernbleiben des Mannes während eines Fortbildungskongresses in Bonn. Es ging um den Verdacht des Arbeitszeitbetrugs, weil der Betriebsratsvorsitzende Detlev Börs am zweiten Tag nicht erschienen war.

Nach eigenen Angaben verrichtete er stundenlang Betriebsratsarbeit in einem Café in Düsseldorf und übernachtete bei seiner Ex-Frau. Als freigestellter Vorsitzender des Betriebsrates könne er auch mobil arbeiten.

Amazon hat in Winsen an der Luhe fast 2000 Mitarbeiter

Amazon bezahlte für die Anreise, Übernachtung und Veranstaltungskosten mehr als 2000 Euro. Weil für Betriebsräte ein besonderer Kündigungsschutz gilt, muss der Rat der Kündigung des Leiters zustimmen. Weil er dies nicht tat, musste der Logistikkonzern die Zustimmung vor Gericht erstreiten. Börs kann noch den Weg zum Landesarbeitsgericht gehen.

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Amazon hat in Winsen mehr als 1900 Mitarbeiter. Rund 100.000 Pakete verlassen das Werk täglich. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi gibt es an verschiedenen Standorten immer wieder Auseinandersetzungen des Unternehmens mit Betriebsräten.

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