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27.02.2019, Hamburg: Die Angeklagte und ihr Anwalt Siegfried Schäfer
  • Februar 2019: Die Angeklagte und ihr Anwalt Siegfried Schäfer (Archivfoto)
  • Foto: Christian Charisius/dpa

Mordversuch in Hamburg: Ex-Freundin von Rocker gesteht Falschaussage

Sie wollte die ganze Schuld für die beinahe tödlichen Schüsse auf einen verfeindeten Rockerboss auf sich nehmen, damit ihr Geliebter freigesprochen wird – nun hat Lisa S. (28) gestanden, dass sie das Gericht belogen hat. In einem früheren Prozess war die junge Frau wegen ihrer Beteiligung an dem blutigen Überfall bereits zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden.

Lisa S. hatte am Dienstag zugegeben, 2020 in einem Prozess gegen den Drahtzieher der beinahe tödlichen Schüsse am Millerntor (St. Pauli) falsch ausgesagt zu haben. So hatte sie unter anderem behauptet, sie habe die Tat geplant und den Schützen beauftragt. Sie habe damit erreichen wollen, dass ihr damaliger Verlobter Arasch R. und dessen Vater freigesprochen werden. Den Namen ihres Verlobten hatte sie sogar auf den Hals tätowiert.

Mit ihrem umfassenden Geständnis und mit ihrer aktiven Resozialisierung im Gefängnis habe die Angeklagte in „bemerkenswerter Weise Verantwortung für ihre falschen Entscheidungen übernommen“, lobte der Richter und verurteilte Lisa S. zu neun Monaten auf Bewährung.

Attentat auf Rockerboss am Millerntor

Bei dem Attentat im August 2018 am Millerntor war ein Hells Angels-Boss in seinem Bentley von einem beauftragten Schützen angeschossen worden und ist seitdem querschnittsgelähmt. In einem ersten Prozess waren Lisa S. und der ehemalige Mongol-Rocker Arasch R. wegen versuchten Mordes verurteilt worden.

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Die junge Frau akzeptierte damals ihre Strafe von zwölfeinhalb Jahren, ihr Verlobter legte Rechtsmittel ein und war dank eines Formfehlers erfolgreich. Im zweiten Prozess im Februar 2020 sagte seine verurteilte Freundin als Zeugin aus, und während Angeklagte lügen dürfen, müssen Zeugen die Wahrheit sagen. Lisa S. tischte dem Gericht jedoch die Lüge auf, die Schüsse auf den Hells-Angel seien allein ihre Idee gewesen.

Arasch R. war trotz der Falschaussagen seiner Freundin in zweiten Prozess rechtskräftig zu einer lebenslangen Haftstrafe unter anderem wegen versuchten Mordes verurteilt worden.

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