Fang-Probleme im Norden: Darum flüchten den Fischern die Fische
Über dem Wasser ist es eiskalt, aber die Karpfen im Neuschlagsdorfer See (Mecklenburg-Vorpommern) sind trotzdem noch agil. Bevor die Fischer ihr Netz zusammenziehen können, sind sie schon davon geschwommen. Die Speisefische lassen sich nämlich nur erwischen, wenn sie vor Kälte erstarren.
Drei Wochen nach Beginn der Karpfen-Saison wollen die Fische in Mecklenburg noch nicht ins Netz gehen. „Es ist zu warm, die Fische fliehen noch“, sagte Fischer Walter Piehl (65) am Samstag nach einer Fangtour auf dem Neuschlagsdorfer See (Kreis Ludwigslust-Parchim). Beim Einholen des Zugnetzes entdecken Piehl und seine Kollegen zahlreiche Hechte und Graskarpfen, aber keinen der geschätzten Speisefische.

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Bei Kälte stellten die Karpfen ihre Bewegung ein und ließen sich leicht fangen, erklärte der gelernte Hochseefischer. Trotz der Kälte am Samstag habe sich ein Wetterumschwung angekündigt. „Das merken die Fische sofort“, sagte Piehl. Der 65-Jährige gehört zu den ganz wenigen Fischern im Land, die mit Zugnetzen Karpfen fangen. „Das ist viel Arbeit und wenig Geld“, sagte er. Die meist gut zwei, manchmal aber auch über fünf Kilo schweren Fische verkauft Piehl auf Wochenmärkten. Den Auftakt der Karpfen-Saison hatte sein Betrieb schon Ende Oktober mit einem Fest in Alt Schlagsdorf gefeiert. Nun will Piehl in der kommenden Woche einen neuen Fangversuch unternehmen. (dpa/mp)
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