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Ein umgebauter Zug des Pilotprojektes "Digitale S-Bahn Hamburg" steht während einer Presseveranstaltung in einer Halle des S-Bahn-Instandhaltungswerkes in Hamburg. (Archivfoto)
  • Ein umgebauter Zug des Pilotprojektes „Digitale S-Bahn Hamburg“ steht während einer Presseveranstaltung in einer Halle des S-Bahn-Instandhaltungswerkes in Hamburg. (Archivfoto)
  • Foto: picture alliance/dpa/Ulrich Perrey

Auf dieser Strecke wird die Hamburger S-Bahn nun digital gesteuert

Premiere bei der Hamburger S-Bahn: Zum ersten Mal geht am Donnerstag eine vollautomatisch fahrende, digital gesteuerte S-Bahn in den Regelbetrieb. Damit ist Hamburg bundesweit Spitzenreiter. Mit zunächst vier eigens dafür umgebauten Zügen wird die Bahn auf der Linie S2 unterwegs sein.

Eigentlich war der Start im Bahnalltag bereits für den vorigen Dezember geplant. Das habe sich aber verzögert, sagte ein Bahnsprecher. Die Strecke der S2 verläuft von Altona über den Hauptbahnhof bis nach Bergedorf. Für den digitalen Betrieb ausgestattet ist bislang der Streckenabschnitt zwischen Berliner Tor und Bergedorf.

Hamburg: Anfahren, Beschleunigen, Bremsen und Halten ohne Personal

Die Bahn und der Technologiekonzern Siemens hatten die digitale S-Bahn im Oktober 2021 auf dem internationalen Mobilitätskongress ITS in der Hansestadt als Weltpremiere präsentiert. Anfahren, Beschleunigen, Bremsen und Halten erledigen die für den automatischen Betrieb umgebauten Züge der Baureihe 474 von selbst. Autonome Bahnen gibt es zwar schon länger. Neu ist laut Siemens das offene System, das mit jeder Bahn kompatibel sei, die die entsprechenden technischen Standards beherrsche.

MOPO-Reporterin Annalena Barnickel im neu umgebauten Waggon der S21 bei der Probefahrt im Herbst 2021 nach Bergedorf – der Zug fährt dabei ganz von allein. Honorarfrei
MOPO-Reporterin Annalena Barnickel im neu umgebauten Waggon der S21 bei der Probefahrt im Herbst 2021 nach Bergedorf – der Zug fährt dabei ganz von allein.
MOPO-Reporterin Annalena Barnickel im neu umgebauten Waggon der S21 bei der Probefahrt im Herbst 2021 nach Bergedorf – der Zug fährt dabei ganz von allein.

Das Projekt „Digitale S-Bahn Hamburg“ ist Teil des Vorhabens „Digitale Schiene Deutschland“, mit dem die Bahn ihre Infrastruktur bis zum kommenden Jahrzehnt generell ins digitale Zeitalter bringen will. Laut Hamburgs S-Bahn-Chef Kay Arnecke kann das Unternehmen dadurch 30 Prozent mehr Züge einsetzen, „ohne einen Meter Gleis neu zu bauen“. Möglich wird das durch die digitale Steuerung, wodurch die Züge in knapperen Abständen verkehren können. Zudem sollen die Züge pünktlicher sein und weniger Energie verbrauchen.

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„Ziel ist es, das System auf ganz Hamburg auszuweiten“, kündigte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Donnerstag an. Die Ausstattung des S-Bahn-Kernnetzes ist bis Ende des Jahrzehnts geplant. 64 weitere Züge der neuesten Baureihe 490 mit digitaler Technik sind bestellt und werden ab 2025 eingeflottet. So wächst die S-Bahn-Flotte auf 256 Züge. Für ein digitales Stellwerk hat der Bund bereits 31,5 Millionen Euro investiert. (dpa/aba)

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