Hamburgs Wirtschaftssenator will umstrittenes Kraftwerk reaktivieren
Sollte das russische Erdgas letztendlich doch nicht mehr geliefert werden, hält Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) eine Wiederinbetriebnahme des stillgelegten Steinkohlekraftwerks Moorburg für denkbar – und stößt auf Widerstand.
„Spätestens, wenn wir feststellen, dass russisches Erdgas längerfristig nicht mehr fließt, würde ich auch nach Moorburg schauen“, sagte Westhagemann der Zeitung „Welt am Sonntag“. „Denn unsere Industrie braucht zwingend sehr viel Energie, Erdgas wie auch Strom.“
Westhagemann will möglicherweise Kohlekraftwerk Moorburg reaktivieren
Gasbefeuerte Anlagen, etwa zur Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie, ließen sich teilweise auf den Betrieb mit Strom nachrüsten. „Das ergibt aber nur dann Sinn, wenn die Stromversorgung sichergestellt ist.“

Das Steinkohlekraftwerk in Moorburg mit 1600 Megawatt Leistung war erst im vergangenen Jahr stillgelegt worden. Der Betreiber Vattenfall hat dem Bericht zufolge wiederholt betont, das Kraftwerk nicht wieder in Betrieb nehmen zu wollen.
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Auch Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) sei gegen eine Reaktivierung. Westhagemann erklärte hingegen der Zeitung: „Denkbar wäre ja auch ein anderer Betreiber bis hin zu einem Eingreifen des Bundes.“ Aus der Wirtschaft erreiche ihn der Wunsch, das Kraftwerk zumindest übergangsweise wieder ans Netz zu bringen. (mp/dpa)
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