Zu viele Badetote: Rettungspunkte werden entlang der Elbe in Hamburg aufgestellt
Mehr Sicherheit für Schwimmer in der Elbe: Wegen der jährlich hohen Zahl an Badeunfällen haben die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Hamburg Port Authority (HPA), die Hamburger Feuerwehr und Polizei das Projekt „Wasserrettungspunkte für Hamburg“ entwickelt (die MOPO berichtete). Nun hat der Senat es offiziell vorgestellt.
Das Problem, das Retter bei Badeunfällen oft haben: Bei Unfällen können Zeugen und Anrufende oftmals nicht den genauen Ort des Unglücks nennen. Dabei ist die richtige Zufahrt der Rettungsboote entscheidend für den weiteren Verlauf und Behandlung des Untergegangenen.
Im Zweifel vergeht zu viel Zeit, Menschen werden von der Strömung der Elbe mitgezogen, die jederzeit unberechenbar ist, oder verlieren an Badeseen die Kraft. Sie gehen unter und ertrinken.
Zu viele Badetote: Neue Elbe-Rettungspunkte für Hamburg
Daher werden nun zur kommenden Bade-Saison an diversen Stellen in der ganzen Stadt – vornehmlich aber an den Elbstränden – neue Schilder an den Ufern aufgestellt, auf denen ein sechsstelliger Code steht. Die ersten fünf Ziffern stehen für die jeweilige Position des Schildes, die sechste für eine besondere Bereichsbezeichnung. So können Beamte in der Einsatzzentrale die Rettungskräfte präzise und schnell an den richtigen Ort lotsen.

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„Das Layout der Schilder wurde an die in Hamburg bereits existenten Schilder für die Rettungspunkte in Wäldern angelehnt“, erklärt Jens Neumann von der Feuerwehr Hamburg. „Zudem ist auf den Schildern neben dem sechsstelligen Code der Hinweis auf den allgemeinen Notruf ,112′ enthalten.“ Auch wenn das Auffinden der Unglücksstelle mit den Schildern verbessert werde, gelte es, so Neumann, „Rettungseinsätze zu vermeiden“.

Die größte Gefahr beim Baden in der Elbe gehe von der überaus starken Strömung und von den Auswirkungen des Schiffsverkehrs aus. Neumann: „Beim Einsetzen der Flut beträgt die Strömungsgeschwindigkeit rund 4,5 Kilometer pro Stunde. Ein geübter und guter Schwimmer schafft dagegen nur rund drei Kilometer pro Stunde. Der meist nicht sichtbare Sog zieht Badende zur Strömung in die Fahrrinne.“
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Ursprünglich hatte die DLRG das Projekt ins Leben gerufen, weil die Retter beobachtet haben, dass sich die Zahl der Menschen, die an Stränden und am Wasser Erholung suchen, in den vergangenen Jahren enorm gestiegen ist, dank baulicher Maßnahmen und verbesserter ÖPNV-Anbindungen. Auch die Pandemie hätte zu dieser Entwicklung beigetragen – das geht aus Unterlagen für die Realisierung des Projekts hervor, die der MOPO vorliegen.
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