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Niedersachsen kritisiert die Finanzierung des geplanten Neun-Euro-Tickets. Foto: picture-alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer

Neun-Euro-Ticket: Niedersachsen droht mit „Nein“ im Bundesrat

Das Neun-Euro-Ticket ist vom Bundeskabinett beschlossen: Von Juni bis August dürfen Bus und Bahn bundesweit im Nah- und Regionalverkehr zum Sparpreis gefahren werden. 2,5 Milliarden Euro soll die Monatskarte für neun Euro die öffentliche Hand kosten. Kritik kommt jetzt aus Niedersachsen, es droht möglicherweise ein „Nein“ im Bundesrat.

Bei den Protesten geht es hauptsächlich um die Finanzierung, wie etwa der NDR berichtet: Die vorgesehenen 2,5 Milliarden Euro, von denen Niedersachsen 200 Millionen Euro zustehen, seien nicht ausreichend, wie es am Freitag aus dem niedersächsischen Verkehrsministerium hieß. Der ausgehandelte Kompromiss zwischen Bundesverkehrsministerium und Bundesfinanzministerium sei „inakzeptabel“.

Niedersachsen kritisiert Neun-Euro-Ticket

Das Land fordert jetzt den Bund auf, die vollen Kosten zu übernehmen. Damit könnte laut NDR die indirekte Drohung verbunden sein, dem Gesetz im Bundesrat nicht zuzustimmen. Kritik kam auch vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund: „Ich halte das ganze Projekt für einen ziemlich blödsinnigen Schnellschuss mit Blick auf Wählerstimmen“, so etwa Sprecher Marco Trips im „NDR“.


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Mit dem Ticket werde in den Großstädten kurzfristig ein schwer umsetzbares „Strohfeuer“ entfacht. In ländlichen Räumen gäbe es hingegen gar keine Verbindungen, die genutzt werden können.

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Die Nahverkehrsunternehmen des Landes kümmern sich inzwischen um die Umsetzung, bis das Ticket im Juni kommt. Unklar seien etwa die Abrechnungen mit Jahres- oder Monatskarten, so der NDR. Generell begrüßen die Verkehrsbetriebe jedoch das Ticket. Sie hoffen, dass die Menschen im Sommer das Auto stehen lassen und vermehrt Bus und Bahn nutzen. (to)

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