Indonesien baut sich eine neue Hauptstadt
Das größte muslimische Land der Erde baut sich eine neue Hauptstadt. Das Parlament in der jetzigen indonesischen Hauptstadt Jakarta hat den Weg frei gemacht für die Errichtung von „Nusantara“ – mitten im Regenwald Borneos.
Grund für das größte Bauprojekt des Landes: Die bisherige Hauptstadt Jakarta versinkt wegen des steigenden Meeresspiegels teilweise schon heute im Wasser, die Infrastruktur der 30-Millionen-Metropole ist heillos überlastet und der Smog unerträglich. „In Nusantara können Menschen mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß überall hingehen, es wird Null Emissionen geben“, versprach Präsident Joko Widodo.
Umweltschützer fürchten um den Regenwald
Ganz billig wird das Vorhaben allerdings nicht: 33 Milliarden Dollar sind bisher für das Projekt eingeplant. Und auch Umweltschützer sind besorgt. Denn für die Stadt mitten im Regenwald mit seltenen und bedrohten Tierarten sollen zunächst 56.000 Hektar gerodet werden – und in einem zweiten Schritt nochmal 200.000 Hektar.
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Indonesien ist in Asien nach Malaysia und Myanmar bereits das dritte Land, das seine Hauptstadt auf Grund von Überbevölkerung und den Folgen des Klimawandels verlegt.