Noch werden in Hamburg gewöhnliche Streumittel im Winterdienst verteilt. (Archivbild)

Noch werden in Hamburg gewöhnliche Streumittel im Winterdienst verteilt. (Archivbild) Foto: dpa | Christian Charisius

Schräge Idee: Kann Rübensirup Hamburgs Straßen winterfest machen?

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Rübensirup gilt im Herbst und Winter als besonders beliebter Brotaufstrich. Auch zum Marinieren eignet sich das klebrige, süß-herzhaft schmeckende Produkt gut. Und wenn‘s nach der CDU geht, könnte Rübensirup bald sogar dabei helfen, Hamburgs Straßen von Eis zu befreien.

Die Idee stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten. Dort setzen einige Städte bereits seit Jahren ein Gemisch ein, das laut „Washington Post“ aus 23 Prozent Salz, 62 Prozent Wasser und 15 Prozent Rübensirup besteht. Unter anderem vertrauen Washington, D.C. und der Bundesstaat Maryland auf die Mixtur, die viel umweltfreundlicher als Streusalz sein soll.

Sirup ist viel umweltfreundlicher als Streusalz

Denn Salz könne an Autos Korrosion verursachen oder als schädlicher Stoff in Seen oder Flüssen landen. „Wir können reine Salzsole verwenden, die dann trocknet“, hatte Robert Marsili, Leiter der der Schneeräumung beim District Department of Transportation in der US-Hauptstadt, der Zeitung schon 2015 verraten. Die Salzsole könne einfach verdunsten, anders als das übliche Streusalz.


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Das Rübensirup-Gemisch ist so klebrig, dass es einfach auf der Straße haften bleibt und verhindert, dass sich der Schnee mit dem Teer verbinden kann. Zudem sorgt der Rübensirup dafür, dass die Schmelztemperatur des Gemisches sinkt – was sich besonders bei kälteren Temperaturen auszahlt. Der Mix besitzt eine Lebensdauer von rund vier Tagen, sodass Straßen auch schon auf Glatteis vorbereitet werden können.

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Warum also nicht versuchen, dieses Konzept auf Hamburg zu übertragen, dachte sich Sandro Kappe. Der umweltpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion stellte Anfang Januar eine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat, die sich mit dem Rübensirup als Streusalz-Ersatz beschäftigt.

Aus der Antwort des Senats geht hervor, dass Hamburg im Winterdienst Feuchtsalz einsetzt, ein Gemisch aus 70 Prozent Salz und 30 Prozent Salzlösung. Auf Fußwegen kommen Sand, Kies oder Splitt zum Einsatz. Für Radwege würden in diesem Winter Kalzium-Magnesium-Acetat, Natriumformiat und Kaliumacetat als Streustoffe erprobt.

Rübensirup-Gemisch spielt in Hamburg noch keine Rolle

Das Rübensirup-Gemisch spielt dagegen keine Rolle für Hamburgs Winterdienst. Damit habe sich der Senat bisher nicht befasst. Einen entsprechenden Antrag will die CDU laut „Bild“ allerdings bald in die Bürgerschaft einbringen.

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