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  • Der Prozess gegen Ghislaine Maxwell hat begonnen.
  • Foto: Imago

Sexhandel: War sie Epsteins „rechte Hand“?

Die Anklage bezeichnet sie als „rechte Hand“ von Sexualverbrecher Jeffrey Epstein, die Verteidigung stellt Ghislaine Maxwell dagegen selbst als Opfer des berüchtigten Multimillionärs dar. Auch die Zeuginnen werden zu Prozessbeginn attackiert.

Zu Beginn des Missbrauchsprozesses gegen Jeffrey Epsteins Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung sehr unterschiedliche Versionen über die Rolle der 59-Jährigen gezeichnet. Die Staatsanwaltschaft beschrieb Maxwell am Montag als „rechte Hand“ Epsteins, der in höchsten US-Kreisen verkehrte, und als rücksichtslose Komplizin bei der Beschaffung minderjähriger Opfer für ihn. Die Verteidigung dagegen porträtierte sie als „Opfer eines narzisstischen Mannes“, der die Welt um sich herum manipuliert habe.

In dieser Zeichnung des Gerichtssaals betritt Ghislaine Maxwell den Gerichtssaal in Begleitung von US-Marshalls zu Beginn ihres Prozesses. dpa
Ghislaine Maxwell
In dieser Zeichnung des Gerichtssaals betritt Ghislaine Maxwell den Gerichtssaal in Begleitung von US-Marshalls zu Beginn ihres Prozesses.

Prozess in New York: Maxwells Anwältin streitet Vorwürfe ab

Staatsanwältin Lara Pomerantz sagte bei ihrem Eröffnungsplädoyers in dem New Yorker Gericht, Maxwell habe in dem von Epstein betriebenen Missbrauchsring eine entscheidende Rolle gespielt. Sie habe das Vertrauen von Mädchen gewonnen und sie dann ihrem ehemaligen Partner zugeführt. „Sie wusste genau, was passieren würde.“ Maxwell habe die Mädchen angeheuert und sie ihm „täglich“ für sogenannte Massagen zugeführt, bei denen dieser sie sexuell missbraucht habe. Einige Male sei Maxwell bei solchen Übergriffen sogar anwesend gewesen. Sie ist in sechs Punkten angeklagt, ihr drohen im Falle einer Verurteilung viele Jahre Haft.


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Die Verteidigung bestritt die Darstellung der Anklage am Montag in ihrem Eröffnungsplädoyer vehement. Es gehe um Verbrechen des 2019 gestorbenen Epstein, mit denen Maxwell nichts zu tun habe. „Sie ist nicht wie Jeffrey Epstein“, sagte Maxwells Anwältin Bobbi Sternheim. Epstein galt als charismatischer Mann und wortgewandter Blender, der seine Gegenüber immer wieder in die Irre führte und für seine Zwecke benutzte.

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Maxwells Anwältin griff die vier Hauptzeuginnen an. Die mutmaßlichen Verbrechen seien 15 bis 25 Jahre her: „Wie wir alle wissen, verblassen Erinnerungen mit der Zeit.“ Auch hätten sie nach dem mutmaßlichen Missbrauch teils weiter Kontakt zum schwerreichen Epstein gehalten oder seien nicht glaubwürdig, weil sie selbst durch Geld und Karriereförderung von diesem profitiert hätten. „Die Geschichte jeder Beschuldigerin ist dünn, es fehlt ihnen an Rückhalt“. (dpa)

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