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Hartel, Kyereh, Burgstaller, FC St. Pauli
  • Turm-Jubel: Marcel Hartel und Daniel-Kofi Kyereh freuen sich mit Torschütze Guido Burgstaller über das 2:0 gegen Dresden.
  • Foto: WITTERS

Auf allen Ebenen: Beim FC St. Pauli wächst was Großes heran

Das Gaspedal bleibt durchgedrückt. Ergebnistechnisch, tabellarisch, spielerisch, von der Entwicklung her und auch in Sachen Zusammenhalt geht es beim FC St. Pauli seit Jahresbeginn stetig gen Optimum. Zu sehen war das in allen aufgelisteten Punkten beim 3:0 gegen Dynamo Dresden, dem fünften Heimsieg in Serie, der bekanntlich den Sprung auf Rang eins nach sich zog. Auf dem Kiez wächst zurzeit etwas Großes heran.

Der Instinkt führte ihn direkt wieder dorthin, wo er im bisherigen Saisonverlauf während der Spiele meist sein Zuhause hatte: Christopher Buchtmann rannte nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Dresden gen Reservebank. „Es ist oft so, dass Spieler, die meist auf der Bank sitzen, eine besondere Verbindung zueinander aufbauen“, erklärte Timo Schultz. „Ich glaube, viele von denen, die neben mir saßen, haben ihm besonders viel Glück gewünscht, weil sie seine Leidenszeit kennen.“ Da sei es dann an Buchtmann gewesen, sich bei diesen Kollegen zu bedanken, mit ihnen zu feiern und nicht nur mit denen, die auf dem Platz stehen. Die Geste, freute sich Schultz, „ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen“.

St. Paulis Coach Schultz will die Euphorie nicht bremsen

Nämlich dafür, dass die Mannschaft harmoniert. Was auch ein Grund dafür ist, dass Braun-Weiß jetzt von ganz oben in der Tabelle grüßt. „Wir sind auf dem ersten Platz, dafür müssen wir uns nicht entschuldigen, im Gegenteil: Da können wir stolz drauf sein“, frohlockte Schultz, ganz ohne mahnende Worte kam er dann aber doch nicht aus. Nach der Länderspielpause müsse man genauso weitermachen „oder noch eine Schippe drauflegen“. Es gehe jetzt darum, die Euphorie zu nutzen („Ich will nicht auf die Bremse treten. Ich mag niemandem das Freuen verbieten, solange er das Arbeiten nicht vergisst“) und nebenbei Stabilität hineinzubekommen.

Defensive Stabilität ist St. Paulis größter Fortschritt

Solches ist in puncto Defensivarbeit längst gelungen. „Das ist sicherlich der größte Anker, den wir vor der Saison gesetzt haben“, erklärte Schultz. Dass man jetzt nach neun Partien erst acht Gegentreffer kassiert hat, zeige, dass man als Mannschaft vieles besser mache als in der letzten Spielzeit. „Es ist der größte Schritt in der neuen Saison, dass wir, wenn wir tief stehen, den Gegner trotzdem weit weg halten können von unserem Tor“, lobte der 44-Jährige. „Ich hatte gegen Dresden nicht das Gefühl, dass was passieren kann.“

St. Pauli hat die zweitbeste Abwehr und den viertbesten Angriff

Nur Nürnberg (sieben) hat weniger Tore kassiert als St. Pauli, nur drei Teams (Darmstadt 21, Regensburg und Paderborn je 20) haben mehr eigene erzielt. Mit Guido Burgstaller verfügt Timo Schultz über einen verlässlichen Knipser, der Österreicher traf bereits sieben Mal in der Liga. Und ansonsten kann er sich auf Torgefahr aus allen Mannschaftsteilen verlassen: Für die übrigen zwölf Buden zeichneten sich in Christopher Buchtmann, Daniel-Kofi Kyereh, Simon Makienok (je 2), Marcel Beifus, Finn Ole Becker, Maximilian Dittgen, Luca Zander und Leart Paqarada gleich acht Akteure verantwortlich, dazu kam ein Eigentor.

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Das in einer Phase, in der bisweilen gestandene Profis in fast zweistelliger Zahl ausfallen. Gegen Dresden fehlten Finn Ole Becker, Max Dittgen, Eric Smith, Sebastian Ohlsson, Etienne Amenyido, Igor Matanovic, Lukas Daschner, Franz Roggow und Christopher Avevor. Die fünf Erstgenannten werden alsbald zurückkehren und den eh schon knackigen Konkurrenzkampf noch einmal auf ein neues Level heben.

Und all das trägt sich fast auf den Tag genau zehn Monate nach dem 6. Januar 2021 zu. Da stand St. Pauli bei den Würzburger Kickers auf dem Platz und hatte vor dem Anpfiff aus 13 Partien gerade mal acht Pünktchen gesammelt. Beim 1:1 am Dallenberg wurden seinerzeit die Samen gestreut für das, was jetzt in voller braun-weißer Pracht blüht.

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