Alexander Zverev wirkt unzufrieden

Alexander Zverev hat im Jahr 2025 nur ein einziges Turnier gewonnen. Foto: IMAGO / VCG

„Keine Lust mehr auf seine Kommentare“: Zoff zwischen Becker und Zverev eskaliert

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Aus Sicht von Tennis-Ikone Boris Becker ist Deutschlands Topspieler Alexander Zverev bei den ATP Finals wohl auch aufgrund einer „mentalen Blockade“ früh gescheitert. „Ich bin kein Psychologe, ich kann nicht sehen, wie es in ihm drinnen aussieht. Aber das hatte weniger mit Tennis zu tun“, sagte Becker bei Sky über den vor allem im zweiten Satz wackligen Auftritt des Weltranglistendritten im letzten Gruppenmatch in Turin. Er sehe die Gründe vielmehr im mentalen Bereich. 

Zverev sei am Ende „fast total verkrampft“ gewesen, meinte der 57-Jährige. „Er kam mit dem Druck nicht klar, mit der Erwartungshaltung.“ Darauf angesprochen, reagierte Zverev genervt. „Wenn das seine Meinung ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf seine Kommentare“, sagte der 28-Jährige. Bereits im Oktober hatte er sich über die ständigen kritischen Äußerungen öffentlich beschwert.

Boris Becker: „Es ist etwas kühler in der Beziehung“

Auch Becker hatte im Vorfeld zugegeben, dass sein Verhältnis zu Deutschlands Starspieler im Moment etwas angeknackst sei. „Wir texten uns immer mal wieder. Momentan ist es eher etwas kühler in der Beziehung, aber das ist okay, er soll sich auf seine Spiele konzentrieren“, sagte er bei Sky vor Zverevs Partie. „Ich sage halt schon mal, er macht einen Doppelfehler, wenn er einen macht. Das ist meine Aufgabe – ich muss meinen Job professionell machen“, führte Becker, der als TV-Experte arbeitet, aus, betonte aber seinen „großen Respekt“ für Zverev: „Ich kenne ihn seit 20 Jahren und bin im Herzen sein größter Fan, aber ich muss ihn ab und zu ein bisschen kritisieren.“

Eine Sichtweise, die Zverev zunehmend auf die Palme bringt. Das Match hatte der Hamburger mit 4:6, 6:7 (4:7) verloren und das mögliche Halbfinale gegen den spanischen Weltranglistenersten Carlos Alcaraz verpasst. Das entscheidende Break im ersten Satz kassierte er auch wegen eines fatalen Volley-Fehlers, im zweiten Satz schlichen sich noch mehr Fehler und Unkonzentriertheiten in sein Spiel. „Das war das schlechteste Match, das ich in den letzten Monaten gespielt habe“, meinte Zverev.

Alexander Zverev bestätigt seinen Start beim Davis Cup

Obwohl er das Jahr trotz körperlicher Probleme als Dritter der Tennis-Welt abschließen wird, ist der Olympiasieger von 2021 mit der Saison nach eigenen Worten „unglaublich unzufrieden“. Den erhofften ersten Grand-Slam-Turniersieg erreichte der Australian-Open-Finalist nicht, einzig beim Heim-Turnier im April in München konnte er triumphieren.

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Eine Chance aber bleibt Zverev, um die Saison mit einem Highlight-Sieg versöhnlich zu beenden: Bei der Endrunde im Davis Cup kommende Woche in Bologna will er das DTB-Team zum ersten deutschen Triumph seit 1993 führen. „Ich werde spielen“, versicherte Zverev nach seinem Aus in Turin. (dpa/sid/jh)

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