Die Fans des SC Freiburg feiern mit ihren Spielern

Das harte Vorgehen der französischen Polizei trübte die Stimmung der SC-Fans. Foto: imago/Matthias Koch

„Sehr unschön“: Fans vom nächsten St. Pauli-Gegner sind wütend

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Der SC Freiburg hält in der Europa League Kurs auf die direkte Qualifikation für das Achtelfinale. Beim französischen Erstligisten OGC Nizza gewann der nächste Bundesliga-Gegner des FC St. Pauli mit 3:1 (3:1) und feierte den dritten Sieg im vierten Europapokal-Auftritt der Saison. Für viele Freiburg-Fans war es aber kein schöner Abend.

Johan Manzambi (29.), Vincenzo Grifo (39., Foulelfmeter) und Derry Scherhant (42.) sorgten schon in der ersten Halbzeit für die komfortable Freiburger Führung. Kevin Carlos (25.) hatte Nizza in Führung gebracht. „Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt. Wir sind jetzt sehr gut dabei in der Europa League und wollen dranbleiben“, sagte Innenverteidiger Matthias Ginter bei RTL+.

„Unschöne Szenen“ gegen Freiburg-Fans trüben die Freude

Getrübt wurde die Freiburger Freude durch komplizierte Umstände für die Fans. Sportvorstand Jochen Saier bezeichnete das Vorgehen der Franzosen rund um das Spiel als „deutlich überzogen“ und sprach in der Halbzeit am RTL-Mikrofon von „sehr unschönen Szenen. Es ist total schade. Wir sind ein friedlicher Verein mit friedlichen Fans. Es hätte ein Fest werden können.“

Gut 300 der rund 1.500 mitgereisten Fans mussten nach Klub-Angaben auf dem Weg ins Stadion vor Spielbeginn mehr als eine Stunde in Bussen ausharren. Es seien Zustände gewesen, „die man absolut kritisieren muss“, sagte Trainer Julian Schuster. Weil sich am Stadion das Aussteigen aus den Bussen verzögerte, sei die Situation vorübergehend eskaliert. Es habe zwei Festnahmen gegeben, die beiden Freiburger Anhänger seien aber wieder auf freiem Fuß. Während des Spiels waren die Fans aus Protest gegen das ihrer Meinung nach zu strenge Vorgehen der Ordnungskräfte lange Zeit ruhig geblieben.

Die Freiburger waren in der Anfangsphase präsent in den Zweikämpfen, taten sich in der Spielgestaltung aber zunächst schwer. Ein erster Abschluss von Scherhant (8.) war zu zentral und sorgte für keine echte Gefahr. Nizza zog sich zumeist hinter die Mittellinie zurück, lauerte auf schnelle Umschaltaktionen – und war damit erfolgreich. Beim Pass auf Carlos hob Scherhant das Abseits auf, Noah Atubolu im Freiburger Tor war bezwungen.

Freiburg dreht die Partie noch vor der Halbzeit

Der schnelle Gegenschlag gelang Freiburg dank der Mithilfe der Franzosen. Im Mittelpunkt stand dabei Nizzas Kapitän Melvin Bard. Der Abwehrspieler vertändelte vor dem 1:1 den Ball unbedrängt vor dem eigenen Tor, kurz darauf brachte er Yuito Suzuki im eigenen Strafraum zu Fall. Grifo verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 2:1. Noch vor dem Seitenwechsel erhöhte Scherhant für den SC, der nach dem Ausgleich mächtig aufdrehte und sich die Führung gegen zunehmend verunsicherte Gastgeber verdiente.

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Nach der Pause hatte Nizza seine beste Phase und mühte sich um den Anschluss. Salis Abdul Samed (63.) zielte aus kurzer Distanz zu hoch. Freiburg kam auch in der Folge nur noch selten zu Entlastungsangriffen. Einwechselspieler Nicolas Höfler musste in der 90. Minute verletzt vom Feld, Freiburg beendete das Spiel wegen des ausgeschöpften Kontingents in Unterzahl.

Vor dem Bundesliga-Auftritt am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den FC St. Pauli konnten die Südbadener wegen Nebel nicht wie geplant direkt nach dem Spiel nach Lahr fliegen. Das Team verbrachte eine Extra-Nacht in Nizza und landete erst am Freitag in Basel. (sid/dpa/fwe)

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