„Aktenzeichen XY“: Neue Durchsuchungen nach Tod von Fabian (✝8)
Nach Ausstrahlung der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ durchsucht die Polizei im Fall des getöteten achtjährigen Fabian mehrere Objekte. Einem Medienbericht zufolge soll auch das Haus der Ex-Partnerin des Vaters darunter sein. Nach Ausstrahlung der Sendung am Mittwoch waren zahlreiche Hinweise eingegangen.
Es würden Objekte mehrerer Personen in Reimershagen im Landkreis Rostock sowie ein Objekt im benachbarten Rum Kogel durchsucht, bestätigte eine Polizeisprecherin. Rund 120 Kräfte seien seit 6 Uhr im Einsatz. Wie „Bild“ berichtet, sollen die Beamten auch im Haus der Ex-Freundin von Fabians Vater sein. Die Frau hatte die Leiche des Jungen vor rund vier Wochen gefunden.
Die Polizei nannte keine weiteren Details zu der Aktion am Donnerstagmorgen. Die Sprecherin kündigte an, dass die Ermittler sich am Nachmittag zu dem Fall äußern werden. In Reimershagen hatte es im Zusammenhang mit dem Tod des Jungen aus Güstrow schon vorher Durchsuchungen gegeben.
Fall Fabian: Zahlreiche Hinweise nach „Aktenzeichen XY… ungelöst“
Zuvor hatte der Fall Fabian die größte Aufmerksamkeit bei „Aktenzeichen XY… ungelöst“ ausgelöst, sagte Fabian Puchelt vom Landeskriminalamt Bayern nach der Auswertung der Anrufe. „Wir haben jede Menge Hinweise reinbekommen.“
Die Kripo Rostock habe nach einer ersten groben Sichtung erklärt, dass äußerst vielversprechende Hinweise dabei seien. „Wir sind echt zuversichtlich, dass da etwas Passendes dabei ist“, sagte der Beamte. Gleichzeitig wolle man aber nicht tiefer einsteigen.
Das ZDF zeigte in der Sendung auch Fotos vom Fundort des toten Jungen. Die Rostocker Staatsanwaltschaft will sich im Laufe des Donnerstags über mögliche Hinweise aufgrund des TV-Zeugenaufrufs äußern. Eine Spaziergängerin hatte die Leiche von Fabian am 14. Oktober rund 15 Kilometer von Güstrow entfernt an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt. Eines der Fotos zeigte ein Feuer in unmittelbarer Nähe des Tümpels.
Hotline für Hinweise im Fall Fabian
Die Polizei hatte erst kurz zuvor mitgeteilt, dass der Leichnam des Kindes vermutlich zur Verschleierung der Spurenlage angezündet worden sei. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass Fabian bereits am Tag seines Verschwindens getötet wurde. Als Zeitfenster für die Tat komme der 10. Oktober von 11 Uhr bis 15 Uhr in Betracht, gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt.
Die Behörden baten alle Zeugen, die sich in dem genannten Zeitraum in der Umgebung des späteren Auffindeortes aufgehalten hätten, sämtliche Feststellungen zu Personen, Fahrzeugen und anderen Umständen der nächsten Polizeidienststelle mitzuteilen. In der ZDF-Sendung wurde am Abend auch eine Hotline-Telefonnummer für Hinweise an die Kripo Rostock eingeblendet: 0800-5977268.
Der Rostocker Oberstaatsanwalt Harald Nowack sagte vor der Sendung: „Wir wissen, dass ungefähr zu diesem Zeitraum dort auch Menschen unterwegs gewesen sind, Wanderer. Und wir hoffen auch aufgrund dessen, dass es heute Abend überregional ausgestrahlt wird, auch unter Aufzeichnung der Gegebenheiten vor Ort, dass sich die Zeugen melden, die zu diesem Zeitpunkt dort gewesen sind und eventuell irgendwelche Feststellungen getroffen haben.“
Tagelange Suche nach Fabian
Fabian war am 10. Oktober wegen Unwohlseins nicht zur Schule gegangen und allein zu Hause geblieben. Als die Mutter von der Arbeit nach Hause kam, war ihr Sohn weg und kam auch zu der sonst üblichen Zeit nicht wieder nach Hause.
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Die Mutter versuchte zunächst selbst, den Jungen ausfindig zu machen und meldete ihn schließlich als vermisst. Nach tagelanger Suche mit zahlreichen Einsatzkräften wurde er schließlich am 14. Oktober tot gefunden. (dpa/mp)
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