Millionenteurer Klo-Murks in der City wird zum Fall für die Gerichte
Mehr als zwei Millionen Euro kostete das unterirdische Klo am Gerhart-Hauptmann-Platz – und musste doch nach zwei Jahren schon wieder endgültig zugeschüttet werden. Wer trägt die Schuld? Eindeutig einige der Baufirmen, ist sich der Senat sicher und hat jetzt rechtliche Schritte eingeleitet. Die CDU sieht das allerdings ein bisschen anders.
Tatsächlich nutzbar war das Millionen-Klo tatsächlich nur von Herbst 2023 bis Januar 2024, dann musste es schon wegen eines Wasserschadens gesperrt werden. Mitte Oktober wurde die unterirdische Toilettenanlage dann endgültig das Klo runtergespült – im übertragenen Sinne – und mit Beton zugeschüttet. Inzwischen dominieren rot-weiße Absperrbaken und Holzwände das Bild am Gerhart-Hauptmann-Platz.
Kaputtes Millionen-Klo: Senat leitet rechtliche Schritte ein
Es liege eindeutig Fremdverschulden vor, erklärt der Senat jetzt in einer neuen Schriftlichen Kleinen Anfrage der CDU-Abgeordneten Kaja Steffens. Grund für das Desaster sei unter anderem eine wasserundurchlässige Betonsohle, die nicht – wie von der Stadtreinigung gefordert – eingebaut worden sei.
„Es wurde ein Schadensersatzverfahren mit den notwendigen juristischen Schritten eingeleitet“, heißt es. So solle der Stadt und den Steuerzahlern möglichst „kein Schaden entstehen“.
Doch laut CDU-Politikerin Steffens macht es sich der Senat damit zu einfach: „Eine ordnungsgemäße Bauabnahme hat nicht stattgefunden, die Kosten stiegen schon vor Eröffnung erheblich und selbst heute gibt es keinen verbindlichen Zeit- oder Kostenplan für die Aufarbeitung der Vorgänge und für nun notwendige Alternativen“, kritisiert sie. Ursprünglich sollte das Klo einmal „nur“ 1,3 Millionen Euro kosten.
CDU fordert Aufklärung von Klo-Murks in Hamburg
„Wenn ein städtisches Projekt über Jahre Kosten produziert, ohne Nutzen zu bringen, aber stattdessen Verdruss vor Ort, und darüber hinaus sich niemand verantwortlich fühlt, geht das Vertrauen der Bürger in eine funktionierende Stadt Hamburg verloren“, so Steffens. Sie fordert, sämtliche Kosten, Gutachten und Verfahren offenzulegen.
Währenddessen ist der Senat schon dabei, einen Platz für eine neue öffentliche Toilette zu finden. Drei Standorte im Bereich des Gerhart-Hauptmann-Platzes kommen laut der Anfrage dafür infrage – dieses Mal soll sie aber oberirdisch gebaut werden.
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