Daniel Heuer Fernandes gibt Kommandos.

Daniel Heuer Fernandes ist in dieser Saison der große HSV-Rückhalt im Tor. Foto: WITTERS

Bleibt er beim HSV? Heuer Fernandes nennt Zeitplan für Verhandlungen

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Mit dem Anpfiff am Samstag werden Träume wahr – das steht bereits fest, unabhängig davon, wie der HSV anschließend gegen den BVB spielen wird (15.30 Uhr, Liveticker auf mopo.de). „Als mir vor der Saison die Frage gestellt wurde, auf welche Partie ich mich am meisten freue, war meine Antwort: Borussia Dortmund“, erinnert sich Daniel Heuer Fernandes. Auf den HSV-Keeper wartet eine Partie mit langer Vorgeschichte, denn einst träumte er von einer Profi-Karriere bei den Schwarz-Gelben.

Heuer Fernandes ist ein Kind des Ruhrgebiets. In Bochum geboren, versuchte er sich auch ein Jahr lang beim BVB und kam in der Saison 2010/11 auf 15 Einsätze in der U19-Bundesliga. Sogar bei den Profis schnupperte der heute 32-Jährige rein und erinnert sich: „Dadurch, dass ich dort ein Jahr lang in der A-Jugend gespielt und auch oben zwei, drei Einheiten mitgemacht habe, hat man schon wahrgenommen, welche Größe der Verein hat. Deswegen ist die Vorfreude auf dieses Spiel riesig.“

Zum Profi reifte Heuer Fernandes erst später. Nach seiner Rückkehr zum VfL Bochum arbeitete er sich über Osnabrück, Paderborn und Darmstadt Stück für Stück nach oben, schnupperte mit den „Lilien“ erstmals Bundesligaluft. 2019 dann der Wechsel zum HSV – und im Mai endlich der langersehnte Aufstieg.

Heuer Fernandes überzeugt in dieser Saison

Das Heuer Fernandes sich blendend in der Bundesliga eingefügt hat, unterstreichen seine Statistiken. Mit 34 abgewehrten Torschüssen (69,4 Prozent aller Versuche des Gegners) liegt der HSV-Keeper auf Rang zwei. Nur St. Paulis Nikola Vasilj (36) rangiert vor ihm. „Das ist mein Job“, sagt Heuer Fernandes trocken. „Ich bin froh, dass ich diese Statistik habe – aber die wichtigste Statistik sind am Ende noch immer die Punkte, die wir haben. Da wollen wir am Wochenende weiter angreifen, damit die Ausbeute steigt.“

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Leicht wird es nicht. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge wartet auf den HSV am Samstag eine der schwersten Aufgaben der Saison. Gerade in der Liga erweist sich Dortmund als formstark, liegt auf Rang drei und verlor in dieser Saison nur gegen die Bayern. „Aber wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir mithalten können und auch in solchen Spielen unsere Aktionen haben“, sagt Heuer Fernandes und erinnert an das 1:2 in Leipzig vor knapp drei Wochen. „Natürlich müssen viele Sachen stimmen, damit du gegen Dortmund Punkte mitnehmen kannst.“ Der Keeper setzt dabei auch „auf die Wucht, die unser Stadion hat“.

Vertrag von Heuer Fernandes läuft im Sommer aus

Wie lange aber wird Heuer Fernandes noch den Volkspark seine Heimat nennen? Im kommenden Sommer endet sein Vertrag, konkrete Gespräche über eine Verlängerung gab es noch nicht. „Natürlich möchte ich mir irgendwann meine Gedanken machen“, erklärt der Deutsch-Portugiese. „Deswegen haben wir den Winter angepeilt.“ Für Prognosen sei es „noch zu früh. Die Saison hat gerade so begonnen, wir befinden uns in einer Phase, wo einfach noch viel zu viele Spiele sind, um da jetzt eine Antwort geben zu können. Aber klar ist natürlich auch, dass ich nicht bis April oder Mai auf den Moment warte.“

Vorher will Heuer Fernandes weiterhin mit guten Leistungen überzeugen. So wie bislang. Das hilft dem HSV, sorgt aber andererseits auch für Frust bei seinem Keeper-Kollegen Daniel Peretz. Die Bayern-Leihgabe, die im Sommer den Zweikampf um die Nummer eins verlor, äußerte bereits Abschiedsgedanken für den kommenden Winter und eine mögliche Auflösung der Leihe. Wie aber kann Heuer Fernandes seinen frustrierten Kollegen überhaupt unterstützen? „Ich bin ganz ehrlich“, sagt er. „Ich fühle mich nicht in der Position, ihn aufbauen zu müssen. Wir trainieren und pushen uns jeden Tag. Das ist es, was wir als Team auf den Platz bringen müssen. Ein Trainingsniveau, bei dem jeder besser wird.“

Heuer Fernandes: „Ein paar mehr Tore könnten wir machen“

Das soll sich auch am Samstag auszahlen. Einen Wunsch hat Heuer Fernandes aber auch an seine Vorderleute. „Wenn man die letzten Wochen sieht, hatten wir viele Offensiv-Aktionen und eine gute Präsenz in der gegnerischen Hälfte. Aber ein paar mehr Tore könnten wir schon machen“, sagt er schmunzelnd. Mit nur acht erzielten Treffern bildet der HSV zusammen mit St. Pauli und Heidenheim die schwächste Offensive der Liga. „Aber allein dass wir soviele Chancen kreieren, spricht für unsere Weiterentwicklung.“

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Um diese zu untermauern, müssten allerdings auch mal wieder Punkte her. Möglichst schon am Samstag, gegen den Klub, bei dem Heuer Fernandes‘ Traum von der Bundesliga erstmals Fahrt aufnahm.

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