„Davon kannst du dir nichts kaufen“: HSV-Boss Kuntz schlägt nach Pleitenserie Alarm
Plötzlich fühlt sich alles gar nicht mehr so leicht und unbeschwert hat. Nach drei Niederlagen in Folge spürt der HSV den Atem der unter ihm platzierten Konkurrenz und muss schleunigst punkten, um nicht in Kürze auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Leicht wird es nicht – am Samstag kommt mit Dortmund (15.30 Uhr, Liveticker auf mopo.de) eines der Top-Teams des Landes in den Volkspark. Sportvorstand Stefan Kuntz hat die Zeichen der Zeit erkannt und warnt vor einer großen Gefahr.
Die Umstände der 1:4-Niederlage in Köln mit den Gelb-Roten Karten für Immanuel Pherai (79.) und Fábio Vieira (83.) waren das eine. Die Art und Weise, wie der HSV den Kölnern durch eigene Fehlleistungen die ersten beiden Treffer ermöglichte, das andere. Es war eine Mixtur all dieser Empfindungen, die sich bereits in den Schlussminuten der Partie in Kuntz’ versteinertem Gesicht breit machten.
Mit zwei Fehlern leitete der HSV in Köln die ersten Gegentore ein
Zweimal hatte der HSV zuletzt gut gespielt und verloren, zunächst in Leipzig (1:2), dann gegen Wolfsburg (0:1). Gegen Köln sah das 50 Minuten lang anders aus. Albert Sambi Lokonga verstolperte die Kugel vorm 0:1 (25.), Ransford Königsdörffer leitete mit seinem Fehlpass das 0:2 ein (48.). Die Erkenntnis, dass der HSV danach die bessere Mannschaft war und bis zu den Platzverweisen am Ausgleich schnupperte, interessierte Kuntz nur am Rande. Seine Gesamtbetrachtung der vergangenen drei Spiele fiel anders aus.

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„Wenn man sich die Tatsachen anschaut, stehen wir mit null Punkten da, das ist das Gefährliche“, so der 63-Jährige, der dann deutlich wurde: „Von Schönspielerei kannst du dir nichts kaufen, wie man am Beispiel Wolfsburg gesehen hat. Die haben gegen uns nicht schön gespielt, aber die drei Punkte mitgenommen. Und das ist genau unser Manko.“
HSV-Sportvorstand Kuntz fehlte in Köln die Galligkeit
Einmal in Fahrt, legte Kuntz nach: „Klar, sehen viele Sachen schön aus, aber im nächsten Spiel haben wir wieder zwei Gesperrte.“ Und weiter: „Die Spiele werden nicht mehr einfacher. Wir dürfen nicht den Fokus verlieren.“ Was Kuntz besonders störte: In Köln sah er „in den ersten 20 Minuten keine unendliche Galligkeit. Man hat gemerkt, dass der Gegner Respekt hat. Sowas musst du dann auch nutzen. Das hat der Trainer auch angesprochen.“

Bei allem Unmut über die Entscheidungen von Referee Daniel Schlager fand auch Polzin klare Worte. Insbesondere die ersten beiden Gegentore lagen dem Trainer schwer im Magen. „Wir haben definitiv Lehrgeld bezahlt und müssen es schaffen, in diesen Momenten cleverer zu werden“, monierte er. „Dass man nicht so einfach Tore herschenkt, wie wir es getan haben.“
Auf den HSV warten jetzt richtungsweisende Spiele
Für den HSV hat sich die Lage nach dem nun abgeschlossenen ersten Saisonviertel wieder zugespitzt. Sicher, sollte gegen Dortmund etwas Zählbares herausspringen, wäre das ein Überraschungscoup. Direkt nach der anschließenden Länderspielpause aber steht mit dem Auftritt beim kriselnden FC Augsburg (hat einen Zähler weniger als der HSV auf dem Konto) ein wegweisendes Duell an, ehe die Heimspiele gegen Stuttgart (30. November) und Werder (5./.6./7. Dezember) warten.
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Spiele, in denen der HSV voll da sein und beweisen muss, dass er in der Bundesliga nicht nur gut mithalten kann und angekommen ist. Sondern dass er auch in der Lage ist, in kribbligen Saisonphasen die notwendigen Punkte einzufahren. Oder wie Kuntz es ausdrückt: „Für mich geht es jetzt weniger ums schön spielen. Für mich geht es jetzt in der Zukunft um Punkte.“
 
 
 
 
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