Ein HVV-Bus der Linie 113 fährt durch ein grünes Eimsbüttel

Ein Hochbahn-Bus der Linie 113 ist in Hamburg unterwegs. (Symbolbild). Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Von lahmer Schnecke bis HVV Racingteam: So schnell sind Hamburgs Busse

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Wann kommt denn endlich mein Bus? Tatsächlich sind einige der Linien deutlich schneller im Hamburger Straßenverkehr unterwegs, als andere. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der CDU-Abgeordneten Philip Heißner und Richard Seelmaecker an den Senat hervor. Diese zeigt außerdem, dass die Busunternehmen der Hansestadt auf eine ganz bestimmte Sache immer mehr angewiesen sind.

Wie aus der Anfrage hervorgeht, waren die Busse der Hochbahn in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Durchschnitt mit 18,31 Kilometern pro Stunde unterwegs. Zwischen den einzelnen Linien gibt es allerdings erhebliche Unterschiede.

Das sind die schnellsten Buslinien der Hochbahn

Deutlich schneller sind zum Beispiel die Linien 641 (28,9 Kilometer pro Stunde) und 618 (27,3 Kilometer pro Stunde). Das liegt allerdings daran, dass es sich dabei um Nachtbusse handelt, die so gut wie nie im Stau stehen. Im Regulärbetrieb sticht die Linie 150 heraus, die zwischen den Haltestellen Bahnhof Altona und der Siedlung Estebogen im Stadtteil Cranz mit durchschnittlich 26,8 Kilometern pro Stunde pendelt.


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Auf diesem Niveau liegen auch einige der Expressbuslinien, unter anderem die X40 zwischen Neugraben und Airbus oder die X46 zwischen Harburg Rathaus und Airbus. Die viel genutzte Express-Buslinie X22 zwischen Hagenbecks Tierpark und Jenfeld ist wiederum gerade einmal mit 18,2 Kilometern pro Stunde unterwegs.

Das ist die langsamste Buslinie der Hochbahn

Die innerstädtischen Busse liegen so gut wie alle unter dem Durchschnitt, da sie oft von Staus oder Ampeln beeinträchtigt sind , aber auch an deutlich mehr Haltestellen anhalten: Am langsamsten ist in dieser Auswertung die Linie 6, die zwischen der Speicherstadt und dem Borgweg mit durchschnittlich 13,71 Kilometern pro Stunde fährt.

Die Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) sind im Durchschnitt etwas schneller unterwegs, als die der Hochbahn, nämlich mit 20 Kilometern pro Stunde. Das liegt vor allem daran, dass diese häufiger in Randgebieten unterwegs sind.

Busse der VHH sind im Durchschnitt schneller unterwegs

Die schnellste Linie der VHH ist mit Abstand die Linie 4400, die im Durchschnitt mit 41 Kilometern pro Stunde zwischen dem Bahnhof Bergedorf und Bütlingen in Niedersachsen pendelt. Am langsamsten ist wiederum der Bus der Linie 188 mit gerade einmal 15 Kilometern pro Stunde. Dabei handelt es sich allerdings um einen Kleinbus, der nur zwischen den vier Haltestellen Sülldorf und Blankenese fährt.

Anteil der Subunternehmen bei Hamburgs Bussen steigt

Die Anfrage der CDU-Politiker zeigt allerdings auch, dass sowohl Hochbahn, als auch VHH vermehrt auf Subunternehmen setzen, die auf einigen der Linien fahren. Dabei handelt es sich unter anderem um das tschechische Unternehmen „Umbrella“. Bei der Hochbahn lag der Anteil im vergangenen Jahr bei 4,1 Prozent im Vergleich zu 2,4 Prozent im Jahr 2022. Bei den VHH betraf das sogar 13,4 Prozent aller Buslinien im Vergleich zu 9,7 Prozent zwei Jahre zuvor.

Dass sowohl die VHH als auch die Hochbahn inzwischen auf Subunternehmen setzen, liegt unter anderem am Fahrermangel in der Busbranche: Vor allem bei dicht getakteten Ersatzverkehren stehen die Unternehmen sonst vor einem Problem.

„Die Zahlen zeigen deutlich: Hamburgs Busse sind zu langsam, zu verspätet und zunehmend auf Subunternehmer angewiesen“, sagt CDU-Politiker Richard Seelmaecker. „Während die Zahl der Linien steigt, bleibt die Reisegeschwindigkeit vieler innerstädtischer Verbindungen im Schneckentempo.“ Er fordert von der Verkehrsbehörde des Senators Anjes Tjarks (Grüne), für bessere Infrastruktur und weniger Stau zu sorgen.

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