„Wundervolles Gefühl”: Mets-Comeback macht St. Pauli Mut – jetzt Startelf?
Nach fast einem Jahr betrat er wieder den Rasen am Millerntor: St. Pauli-Verteidiger Karol Mets feierte beim ernüchternden 0:3 gegen Hoffenheim sein Comeback, als Trainer Alexander Blessin ihn eine Viertelstunde vor Schluss auf den Platz schickte. An der bitteren Niederlage konnte der Este nichts mehr ändern, etwas Hoffnung für die Zukunft stellt seine Rückkehr allerdings bereit.
„Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und bin sehr dankbar, wieder fit zu sein”, erklärte Mets unmittelbar nach der Heimpleite. Gegen die Kraichgauer wurde klar: Eine braun-weiße Abwehr ohne Mets, den kurzfristig ausgefallenen Hauke Wahl und den noch länger verletzten David Nemeth stellt St. Paulis Bundesligafähigkeit tendenziell in Frage. Zu ungeordnet und zu leicht ausspielbar wirkte die Defensive in entscheidenden Momenten, generell entwickelte sie zu wenig Zugriff bei Hoffenheimer Angriffen.
Smith: „Wir waren zu passiv“
„Zum Start der zweiten Halbzeit waren wir nicht präsent und Hoffenheim hat das mit seiner Qualität gut ausgenutzt”, fasste Mets die entscheidende Phase des Spiels zusammen, in der er selbst noch auf der Bank wartete. Abwehrchef Eric Smith stimmte ihm zu: „Wir waren zu passiv, haben nicht genug Zweikämpfe und zweite Bälle gewonnen. Dann ist es extrem schwer, Fußball zu spielen.” Der Schwede betonte: „Tief zu stehen heißt nicht, passiv zu sein”.
Mit Mets könnte das besser werden. „Ich bin extrem froh, dass er zurück ist”, betonte Blessin und verwies auf die Führungsrolle des estnischen Nationalspielers, die er auch im Training mit den Spielern in der zweiten Reihe an den Tag gelegt habe. Solche Charaktere braucht ein Verein in einer sportlichen Tiefphase – und in der steckt St. Pauli spätestens durch die vierte Niederlage in Folge.
Fast ein Jahr Pause für Mets
Am 9. November 2024 hatte Mets zuletzt für St. Pauli gespielt – über 90 Minuten, beim äußert achtbaren Heim-0:1 gegen Bayern München. Auch deshalb wollte er sein Comeback nach mehr als elf Monaten gerne am Millerntor geben, wo die Fans ihn trotz des ungünstigen Spielstands mit Jubel begrüßten. Auch wenn der sicherlich noch größer ausgefallen wäre, wenn auf das Comeback von der Stadionsprecherin explizit hingewiesen worden wäre. „Es war ein wundervolles Gefühl”, sagte Mets dennoch: „Ich wollte unbedingt zu Hause zurückkommen.” Für ihn sei „ein kleiner Traum” wahr geworden.
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Beim nächsten Spiel in Frankfurt könnten es dann auch 90 Minuten sein, schließlich hat Mets vor seinem St. Pauli-Comeback in der Länderspielpause zwei Einsätze für Estland bestritten, einen davon über die volle Spielzeit. „Fit bin ich, aber der Trainer wird entscheiden”, äußerte sich Mets: „Er wird entscheiden und ich werde die Entscheidung respektieren.” Im Moment spricht einiges dafür, dass die Ansichten von Blessin und Mets zu diesem Thema sich im Einklang befinden.
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