„Für einen Jungen …“: Schweinsteiger weint – auch eine HSV-Legende wird emotional
Große Emotionen in Dortmund: Fußball-Deutschland feiert seine Helden. Bastian Schweinsteiger, Horst Hrubesch, Jupp Heynckes, Otto Rehhagel, Guido Buchwald und Bert Trautmann ziehen in die Hall of Fame ein.
In Dortmund sind am Montagabend sechs Legenden des deutschen Fußballs in die Hall of Fame aufgenommen worden. Bei der feierlichen Zeremonie im Deutschen Fußballmuseum flossen Tränen, es wurde gelacht und erinnert. Die neuen Mitglieder heißen Bastian Schweinsteiger, Horst Hrubesch, Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Guido Buchwald und Bert Trautmann. Eine Jury, in der auch die MOPO vertreten ist, würdigte damit die herausragenden Leistungen und Erfolge der Geehrten. Insgesamt gehören nun 53 Persönlichkeiten zur Ruhmeshalle des deutschen Fußballs.
Philipp Lahm hielt die Laudatio für Bastian Schweinsteiger
Philipp Lahm hielt die Laudatio auf seinen ehemaligen Mitspieler Bastian Schweinsteiger. Der frühere Kapitän erinnerte an das WM-Finale 2014 in Brasilien. „Er war der Fels in der Brandung. Das muss man würdigen“, sagte Lahm. Und weiter: „Rio war die Krönung nicht nur meiner, sondern auch deiner Karriere.“ Schweinsteiger war nach einem Einspielfilm, in dem sein Freund Felix Neureuther über ihn redete, sichtlich bewegt, wischte sich Tränen aus den Augen. „Für einen Jungen, der aus dem kleinen Dorf Oberaudorf kommt“, sagte der 41-Jährige leise ins Mikrofon, als ihm die Stimme stockte. „Das bedeutet mir viel“

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Auch Horst Hrubesch, Otto Rehhagel und Guido Buchwald waren bei der Ehrung persönlich vor Ort. HSV-Legende Hrubesch wurde ebenfalls emotional, als frühere Spielerinnen und Spieler von ihm über ihn sprachen (darunter Manuel Neuer), sorgte aber auch für Lacher im Saal. „Das Wort Legende habe ich schon öfter gehört. Ich habe früher immer gesagt, die Legenden sind normalerweise schon tot“, witzelte der 74-Jährige – und fügte schmunzelnd hinzu: „Mir geht’s eigentlich ganz gut. Ein paar Jahre wollte ich noch machen.“ Das frühere „Kopfballungeheuer“ bleibt bis heute ein Publikumsliebling. Als Spieler, Trainer und Typ hat er deutsche Fußballgeschichte geschrieben.
Hrubesch, Rehhagel, Heynckes, Buchwald und Trautmann geehrt
Otto Rehhagel blickt auf eine einmalige Trainerlaufbahn zurück – gekrönt vom sensationellen EM-Titel 2004 mit Außenseiter Griechenland. Guido Buchwald wurde als Verteidiger 1990 Weltmeister und feierte zahlreiche Vereinserfolge. Jupp Heynckes, der aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, prägte den deutschen Fußball über Jahrzehnte. Der 79-Jährige gewann 2013 mit dem FC Bayern München als erster deutscher Trainer das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. „Jupp Heynckes war jahrelang ein Eckpfeiler in diesem Verein“, betonte Uli Hoeneß in einer Videobotschaft.
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Besonders bewegend war auch die Ehrung des bereits verstorbenen Bert Trautmann. Der frühere Torhüter aus Bremen wurde in England zur Legende. Aus einem verhassten Kriegsgefangenen wurde eine Ikone von Manchester City. „Es ist eine Geschichte der Versöhnung“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in seiner Laudatio. Trautmann wäre im vergangenen Jahr 101 Jahre alt geworden. (dpa/mp)
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